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Sevilla und Rafael Nadal sind für das Finale bereit.

Foto: REUTERS/Marcelo del Pozo

Sevilla - Alles andere als ein fünfter Triumph Spaniens wäre eine Überraschung. Rafael Nadal, David Ferrer und Co. empfangen von Freitag bis Sonntag zum endgültigen Abschluss der Tennis-Saison 2011 im Davis-Cup-Finale in Sevilla Argentinien. Die Südamerikaner, angeführt von Juan Martin Del Potro, hoffen im vierten Endspiel zwar auf ihren ersten Titel, doch Spanien ist zu Hause auf Sand haushoher Favorit.

Im Olympiastadion ruhen die Hoffnungen auf Nadal und Ferrer, die beide vergangene Woche beim ATP-Tour-Finale in London im Einsatz waren. "Natürlich sind wir körperlich müde, aber das ist das Finale und das gibt uns den letzten Kick", sagte Ferrer im Vorfeld. "Wir werden versuchen, den fünften Titel zu holen", versprach Nadal, der in der O2-Arena schon in der Gruppenphase ausgeschieden war. Doch im Davis Cup legt der Weltranglisten-Zweite immer wieder einen Gang zu, wie auch seine 18:1-Einzelbilanz im Davis Cup zeigt. 2004 und 2009 war er bei den Siegen seines Teams dabei und 2008 haben die Spanier sogar in Argentinien und ohne Nadal zugeschlagen.

Gerade diese Niederlage als Favorit vor eigenem Publikum schmerzt zumindest die Fans der "Gauchos" noch. "Das liegt in der Vergangenheit. Wir sind gereift, ich habe mein Spiel verbessert und jetzt haben wir eine neue Chance", hofft Del Potro. Er, Juan Monaco, Juan Ignacio Chela, David Nalbandian und Eduardo Schwank haben sich zuletzt komplett dem Davis Cup verschrieben und schon vergangene Woche in Barcelona auf Sand trainiert. "Die Spieler haben sich in den vergangenen drei Wochen sehr eingesetzt und sehr viel Energie für diesen Länderkampf aufgebracht. Ich bin stolz auf sie", streute non-playing-captain Tito Vazquez seinen Mannen Rosen.

Doch all dies ändert nichts an der klaren Außenseiter-Rolle der Argentinier. Die Spanier haben den Davis Cup in den vergangenen elf Jahren vier Mal gewonnen, sind seit 20 Heimspielen ungeschlagen und spielen auf ihrem Lieblingsbelag vor fanatischen Anhängern. "Es wird sehr hart, die Spanier zu Hause auf Sand zu schlagen", gestand auch Del Potro, aktuelle Nummer 11 der Welt. Vazquez lässt sich bis zum letztmöglichen Zeitpunkt, der Auslosung am Donnerstag, nicht in die (Aufstellungs-) Karten blicken, während bei den Hausherren mit Nadal und Ferrer im Einzel sowie Feliciano Lopez und Fernando Verdasco im Doppel alles klar ist.

Ob Nalbandian, der wegen einer Verletzung heuer nur eine Bilanz von 22:12-Spielen hat, im Single berücksichtigt wird, ist aber fraglich, zumal Monaco zuletzt mit dem Valencia-Finale und einem Viertelfinale in Paris-Bercy hatte aufhorchen lassen. Er hat wohl neben Del Potro gute Chancen auf einen Einzel-Einsatz. Routinier Nalbandian feiert übrigens am Neujahrstag seinen 30. Geburtstag: ob als aktueller Davis-Cup-Gewinner wird sich zeigen. (APA)