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Die Zuchtlachse haben sich ihre Freiheit erkämpft - leider können sie aber ihren wildlebenden Artgenossen erhebliche Probleme bereiten.

REUTERS/Carlos Barria

Oslo - In Norwegen sind bis zu 700.000 Lachse aus Zuchtfabriken entkommen. Am Dienstag wurde bekannt, dass gewaltige Mengen von Fischen aus zwei Anlagen in der Region Süd-Trøndelag durch schadhafte Sicherheitsnetze ins Freie gelangt sein dürften. Der norwegische Naturschutzbund befürchtet, dass dadurch den Wildlachsbeständen in der Region durch Störung des Laichprozesses und genetische Verunreinigung ernste Gefahr droht.

Die Anzahl der nun auf einen Schlag entwischten Lachse entspreche ungefähr der Gesamtmenge aller in den vergangenen drei Jahren entkommenen Tiere. Bereits im Februar dieses Jahres büxten aus einem Tank eines der beiden auch diesmal involvierten Zuchtbetriebe auf einmal 175.000 Zuchtlachse aus. Das Unternehmen wurde erst vor wenigen Tagen zu einer Umweltbuße von umgerechnet 500.000 Euro verurteilt.

Laut den Naturschützern ist es nun offensichtlich, dass die kommerziell einträgliche Lachszuchtwirtschaft außer Kontrolle geraten sei. Die Organisation fordert die Regierung in Oslo zum Einschreiten auf. Naturschutzverbandschef Lars Haltbrekken sagte in einem Rundfunkinterview am Mittwoch, der Umfang der Lachszucht in Norwegen müsse dringend reduziert werden. (APA/red)