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Dieser Sessellift wackelt nicht oder maximal im Wind. Ansonsten steht in den meisten Skigebieten noch alles still.

Foto: REUTERS/Christian Hartmann

Beaver Creek/Lillehammer - So war es für Levi in Finnland, so ist es für Val d'Isere in Frankreich. Bitter nämlich. Den beiden Skistationen geht es ja nicht anders als den meisten anderen in Europa. Die Bilder von den aperen Hängen und den stillstehenden Gondelbahnen regen den Urlauber in spe halt schon gar nicht dazu an, ausgerechnet dort zu buchen.

Der alpine Ski-Weltcup wird es überleben und zwar in Nordamerika, wo er sich nun fortsetzt. Beaver Creek, Colorado, springt ein für Val d'Isere, übernimmt einen Herren-Riesenslalom (6. Dezember), einen Damen-Super-G (7.) und einen Herren-Slalom (8.). Womit nun erstmals auch die Damen auf der, jawohl, berüchtigten Raubvogel-Piste an den Start gehen werden. Die Strecke wird leicht entschärft, dennoch freut sich etwa Elisabeth Görgl sehr auf die Premiere. "Geil", entfuhr es der Doppel-Weltmeisterin. "Der Hang ist ja echt lässig, die Strecke ein richtiger Begriff. Cool, dass wir da auch einmal fahren." Insgesamt gehen damit nun gleich sechs Rennen innerhalb von nur sieben Tagen in Beaver Creek über die Bühne.

In den kommenden, wenn auch Ski-WM-losen Monaten stehen Österreichs Alpen sozusagen im Zentrum des wintersportlichen Geschehens. Wobei sich Kitzbühel mit den Hahnenkammrennen im Jänner angesichts der tristen Schneelage noch gar keine Sorgen macht, auch das Weltcup-Finale in Schladming (März) ist nach jetzigem Stand völlig ungefährdet, die Generalprobe für die WM 2013 findet mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit statt. Etwas früher, nämlich noch im Dezember, sind Flachau und Lienz an der Reihe, Anfang Jänner folgt Bad Kleinkirchheim.

Den Nordischen Kombinierern liegt Österreich zeitlich gesehen etwas näher, in Ramsau (11./12. Dezember) und Seefeld (ab 16. Dezember) wird schon mehr oder weniger trainiert. Bilder von dünnen Schneebändern, die sich durch die ansonsten grüne Landschaft schlängeln, lassen die Herzen der Tourismusdirektoren freilich nicht allzu hoch schlagen. Immerhin fällt die Präparierung von Loipen und auch Schanzen etwas leichter als jene von Pisten. Es braucht weniger Schnee, allerdings genauso niedrige Temperaturen. Das größte Problem der vergangenen Wochen war ja nicht das Ausbleiben des Niederschlags, sondern die relative Wärme, die der Produktion von Kunstschnee im Wege stand.

Die Rodler, die ihren Weltcupauftakt schon absolvierten, sowie die Bob- und Skeletonfahrer, die am Wochenende ebenfalls in Innsbruck-Igls nachlegen, sind mit ihren sogenannten Kunstbahnen vergleichsweise wetterunabhängig. Und die klugen Hochfilzener bauten insofern vor, als sie ein großes Kunstschneedepot angelegt haben und auch auf Altschnee aus dem Vorjahr zurückgreifen können. So konnten sie bereits gestern grünes Licht geben für den Biathlon-Weltcup ab 9. Dezember. "Siebzig Prozent der Strecken sind präpariert", vermeldete OK-Chef Thomas Abfalter.

Zu warm und zu windig

In Skandinavien sieht's schneemäßig nicht viel besser aus als in Mitteleuropa. Beim Weltcup der Skispringer in Lillehammer wurden wegen Plusgraden und Windböen schon bis inklusive Freitag alle Trainings gestrichen. ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner meint, dass die Bewerbe am Samstag (Normalschanze) und am Sonntag (Großschanze) zumindest wackeln. Der Winter insgesamt wackelt natürlich nicht. Zeit lässt er sich halt. Doch vielleicht eh nimmer lang. (DER STANDARD, Printausgabe, Freitag, 2. Dezember 2011, fri, APA)