Klagenfurt - Ohne Urteil ist am Donnerstag ein von der Kärntner Hypo Alpe Adria Bank angestrengter Arbeitsrechtsprozess gegen Ex-Vorstandschef Wolfgang Kulterer und zwei andere Manager zu Ende gegangen. Die Hypo fordert rund 2 Mio. Euro Schadenersatz wegen der Kredite an die später pleitegegangene Fluglinie Styrian Airways (Styrian Spirit). Im März 2011 endete ein Strafprozess in dieser Causa in Klagenfurt in erster Instanz mit drei Freisprüchen.

Kulterer und der ehemaligen Hypo-Österreich-Vorstandschef Gert Xander waren am Donnerstag nicht vor Richter Walter Wutte erschienen. So wurde lediglich der ehemalige Prokuristen Albin Ruhdorfer einvernommen. Aber selbst mit der Einvernahme Ruhdorfers wurde man aus Zeitgründen nicht fertig.

Der nächste Prozesstermin war vorerst nicht bekannt, allgemein wird mit einer Reihe von weiteren Runden gerechnet. Nach den Einvernahmen der Beklagten stehen nämlich noch die Aussagen eines gutes Dutzends weiterer Zeugen an. Unter ihnen befinden sich unter anderem Wirtschaftsprüfer Andreas Staribacher, Ex-Hypo-Aufsichtsratschef Karl-Heinz Moser, der aktuelle Hypo-Bankchef Gottwald Kranebitter, GraWe-Vorstand Siegfried Grigg sowie Gutachter Fritz Kleiner.

Das Zivilverfahren war ursprünglich am 11. November 2010 von Richter Wutte eröffnet und gleich wieder unterbrochen worden. Begründung des Richters damals: Er wolle aus verfahrensökonomischen Gründen keinen Zivilprozess parallel zu einem laufenden Strafverfahren führen. Das Oberlandesgericht (OLG) Graz gab allerdings den Rekursen der Hypo-Anwälte statt und Wutte musste weiterverhandeln. "Natürlich wäre es besser gewesen, die Rechtskraft des Strafverfahrens abzuwarten", erklärte der Richter dazu. (APA)