Tripolis - Die libysche Übergangsregierung will 50.000 ehemalige Rebellen-Kämpfer in Armee und Sicherheitskräfte integrieren. Innenminister Fawzi Abdel A'al (Fausi Abdelal) sagte am Donnerstag, die Kämpfer würden vom Verteidigungs- und vom Innenministerium eingezogen. Die Maßnahme ist Teil der Bemühungen der Übergangsregierung, die libysche Bevölkerung zu entwaffnen und ehemalige Kämpfer in die regulären Streitkräfte einzugliedern.

Ein Gesamtplan für die Einbeziehung von rund 200.000 Kämpfern soll Abdelali zufolge in der kommenden Woche bekannt gegeben werden. Der Minister fügte hinzu, ein "Kämpferkomitee" sei vom nationalen Übergangsrat gegründet worden, um die Integration der Ex-Rebellen zu organisieren.

Während des Aufstands gegen den ehemaligen Machthaber Muammar el Gaddafi hatten zehntausende Libyer zu den Waffen gegriffen. Gaddafi war im August mit der Eroberung von Tripolis gestürzt, am 20. Oktober in seiner Heimatstadt Sirte aufgespürt und unter ungeklärten Umständen getötet worden. Drei Tage später verkündete der Übergangsrat die "vollständige Befreiung" Libyens. Allerdings sollen mehrere Rebellengruppen weiterhin eigenständig agieren. (APA)