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Firefox steht vor schwierigen Zeiten

Foto: REUTERS/Bobby Yip

Noch vor wenigen Jahren galt Mozillas Open-Source-Projekt Firefox als Shootingstar am Browser-Markt und als vielversprechendste Alternative zu Microsofts dominierendem Internet Explorer. Eine Reihe von aktuellen, parallel stattfindenden Entwicklungen verheißen allerdings nichts Gutes für Fans des "Roten Pandas".

Vertrag abgelaufen

Wie ZDNet berichtet, stehen zum einen Geldsorgen ins Haus. 2008 schloss Suchmaschinenbetreiber Google einen Vertrag für über drei Jahre ab, wonach Google im Gegenzug zu beträchtlicher finanzieller Unterstützung die Standard-Suchmaschine des Firefox-Browsers stellt. Von den rund 100 Millionen US-Dollar Jahresumsatz stammen über 80 Prozent aus Googles Marketingkassa. Sollte Google den Vertrag nun also nicht erneuern, stünde das Projekt Firefox auf überaus wackelingen Beinen.

Auf der anderen Seite ist es alles andere als sicher, dass Google die Partnerschaft mit Mozilla aufgibt. Immerhin surft rund jeder Vierte mit Firefox im Netz. Und nicht zuletzt tut der Internetkonzern gut daran zu verhindern, dass ein anderer Suchmaschinenbetreiber wie etwa Microsoft Googles Platz einnimmt.    

Stärkere Konkurrenz

Google dürfte die Ausgaben für Mozilla wohl erst dann in Frage stellen, sollte der Marktanteil von Firefox dramatisch einbrechen. Tatsächlich liefert Google mit dem erst Ende 2008 gestarteten Chrome derzeit selbst die größte Bedrohung für Mozillas Browser. Zum ersten Mal konnte Chrome im vergangenen Oktober Firefox bei der weltweiten Verbreitung überholen - auch auf Kosten des Internet Explorers.

Gleichzeitig stehlen Mobile-Webbrowser für Smartphones und Tablets Browsern für Windows, Mac und Linux zunehmend Marktanteile. Führend hier: Safari für iOS und Googles Standard-Browser für Android. Mozilla konnte mit Firefox Mobile in diesem Feld bislang kaum Erfolge verzeichnen.

Trend gegen Firefox

Mozilla steht also gleich vor zwei Herausforderungen. Am Desktop geht der Trend aktuell eindeutig in Richtung Chrome und Internet-User bevorzugen zunehmend mobile Endgeräte um im Web zu surfen. Damit muss sich Mozilla gleich zwei Sorgen machen, die sich mit Geld allein nicht lösen lassen werden.