Ein erster Entwurf für den neuen GNOME Web-Browser, der auf Basis der bisherigen Lösung Epiphany entwickelt wird.

Grafik: GNOME Design

Im Rahmen eines Hackfests haben sich vergangene Woche einige der mit der GTK-Portierung der Rendering Engine Webkit betrauten EntwicklerInnen im spanischen A Coruña getroffen. Eines der Ergebnisse dieses Treffen präsentiert nun Xan Lopez in einem Blog-Eintrag: Demnach soll der Browser Epiphany grundlegend umgestaltet werden, und zur Kern-GNOME-Web-Anwendung werden.

Design

Das neue Design sieht dabei eine Konzentration auf die eigentlichen Inhalte vor, die Elemente jenseits der Web-Ansicht sollen entsprechend weiter minimiert werden. Dabei geht man sogar von einer Tab-Zeile ab, statt dessen gibt es eine Übersicht, in der all gerade offenen Seiten als Miniaturgrafiken dargestellt werden. Darüber hinaus werden an dieser Stelle die wichtigsten Bookmarks zum Schnellzugriff angeboten. Wie dies aussehen könnte zeigt man in einem Video auf Youtube.

Eine prominente Platzierung erhält hingegen eine Warteschlangen-Funktion, also die Möglichkeit Seiten zum späteren Lesen vorzumerken - und zentral auf diese Infos zugreifen zu können. Weitere Verbesserungen sollen bei der Zusammenarbeit mit der GNOME Shell sowie der Unterstützung für Web-Anwendungen vorgenommen werden.

Grundlegendes

Das Unterfangen ist Teil der aktuellen Bemühungen, neue Anwendungen mit ähnlichen Benutzungsparadigmen für GNOME3 zu schaffen. So hat man mit GNOME 3.2 bereits GNOME Contacts und Documents abgeliefert, für GNOME 3.4 ist mit GNOME Boxes ein Tool für einfache Virtualisierungsaufgaben und den Remote-Desktop-Zugriff geplant. Entwürfe gibt es aber auch bereits für Musik-, Foto-, oder Video-Anwendungen, die in den nächsten Entwicklungszyklen folgen sollen.

Ausblick

Ziel ist es eine erste Version von "GNOME Web" bereits in der für das kommende Frühjahr geplanten Version 3.4 des Desktops unterzubringen. Allerdings muss sich erst zeigen, wie weit man bis dahin mit den anstehenden Arbeiten wirklich kommt, eventuell wird es also nur eine "Preview"-Version werden, wie man es ja mit GNOME Documents auch schon in der aktuellen stabilen Release der Software gemacht hat. (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 05.12.11)