Einzelbüros halten noch immer 69 Prozent der Befragten für die "ideale Büroform". "Früher waren es weit über 80 Prozent", relativiert Lorenz. Heute können sich jedoch schon 43 Prozent der Büroarbeiter auch die Arbeit in einem "Gruppenbüro mit offenen Strukturen" vorstellen. "Der Begriff Großraumbüro ist inzwischen negativ belegt, doch das Arbeiten in größeren Einheiten erhöht die Offenheit, das gegenseitige Vertrauen und fördert die Kreativität der Mitarbeiter", so Lorenz. Die Arbeit in Gruppenbüros erfordere aber längere und mehr Pausen, da in Gruppenbüros die Konzentration beeinträchtigt werde.
Veränderte Organisation
Vor allem aus Platzgründen aber auch aus finanziellen Überlegungen erwägen derzeit 23 Prozent der Betriebe eine Neugestaltung des Büroraums. In diesem Zusammenhang gaben 86 Prozent der Firmen an, dass "es in den vergangenen Jahren massive Veränderungen in ihrer Büro-Organisation gegeben hat".
Ein beträchtlicher Teil der Befragten (22 Prozent) glaubt, dass "Bürogebäude künftig an Bedeutung verlieren" werden. Minicomputer, Mobiltelefon, Computer und Auto würden in Zukunft den Büro-Arbeitsplatz ersetzen, gaben vor allem junge Kunden als Grund für den Wertewechsel an. Jedoch 50 Prozent der Verwaltungsarbeiter halten das Büro nach wie vor für wichtig und glauben, dass das Büro auch weiterhin "ein Fixpunkt im Leben eines Büroarbeiters ist".
Telearbeit nicht vergessen
Den Stellenwert der Telearbeit dürfe man aber keinesfalls unterschätzen. "Wir haben anfangs immer eine Über-Euphorie, dann sinkt das ganze in die Bedeutungslosigkeit (gemeint jetzt) und kommt dann langsam und schleichend immer mehr", meint Lorenz. In Zukunft werde es vermehrt "alternierende Telearbeit" geben - also das Wechseln zwischen Heimarbeit, mobiler Arbeit und Büroarbeit. "Desk Sharing" könne dabei helfen, rund 30 Prozent des Büroraumbedarf einzusparen.
"Die Büromiete macht derzeit maximal 30 Prozent der gesamten Bürokosten aus", erinnert Karl Friedl, Geschäftsführer der Bene Consulting. Hingegen machen die Personalkosten bis zu 50 Prozent aus, auch die Ausgaben für EDV können 20 Prozent der gesamten Büroaufwendungen betragen.