Lima - Die peruanische Guerilla-Organisation Leuchtender Pfad ist nach Angaben ihres Chefs besiegt und wird keine Regierungstruppen mehr angreifen. Auf die Frage eines Reporters des Online-Portals IDL-Reporteros sagte "Genosse Artemio", mit bürgerlichem Namen Jose Flores, am Mittwoch (Ortszeit), seine Gruppe beabsichtige keinen "bewaffneten Kampf" mehr. "Wir wollen eine politische Lösung am Verhandlungstisch", fügte er hinzu. Er habe einige Kontakte zur Regierung des Präsidenten Ollanta Humala gehabt, eine Einigung zur Demobilisierung der Guerillakämpfer sei jedoch nicht zustande gekommen.

Der Leuchtende Pfad (Sendero luminoso) hatte 1979 einen "Volkskrieg" zum Umsturz der herrschenden Klasse ausgerufen. In dem folgenden 20-jährigen Gewaltkonflikt starben nach Schätzungen der peruanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission rund 70.000 Menschen. Unter Präsident Alberto Fujimori, der Peru zwischen 1990 und 2000 regierte, wurde die maoistische Organisation nahezu zerschlagen, viele Rebellenführer wurden festgenommen und verurteilt. Seither gibt es nur noch sporadisch Gewalt. Die Zahl der verbliebenen Guerillakämpfer wird auf wenige hundert geschätzt. (APA/AFP)