Kleinwagen verlieren, PS-starke Autos und SUV gewinnen. Das ist das Ergebnis einer VCÖ-Analyse über die Neuwagenkäufe im heurigen Jahr. Heuer wurden doppelt so viel SUV (Sport Utility Vehicle - geländewagenähnliche Autos) verkauft wie im Jahr 2005. Der VCÖ weist auf neue Erkenntnisse deutscher Unfallforscher hin, wonach große SUV besonders gefährliche Unfallgegner sind. Der VCÖ rät vom Kauf von SUV ab, auch weil acht von zehn SUV mit Diesel fahren und die Dieselpreise in Zukunft stärker steigen werden als jene von Benzin.

"Die Neuwagenstatistik ist voller Überraschungen. Trotz Spritpreise in Rekordhöhe boomen größere, PS-starke Modelle, während die Kleinwagen verlieren. Und obwohl die Dieselpreise besonders stark gestiegen sind legen die Diesel-Pkw massiv zu, die Zahl der Benzin-Pkw ist hingegen gesunken", fasst VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen die VCÖ-Analyse der Neuwagenkäufe im heurigen Jahr zusammen.

Die Ergebnisse der VCÖ-Analyse im Detail: Heuer wurden 48.414 SUV, das sind um 7.360 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, verkauft. Seit dem Jahr 2005 hat sich die Zahl der neuen SUV verdoppelt, so der VCÖ. Die Zahl der verkauften Kleinwagen ist aber zum zweiten Mal in Folge zurückgegangen.

Gefährliche Unfallgegner

"Für die Verkehrssicherheit ist der hohe Anteil von SUV unerfreulich. Crashtests in Deutschland haben jüngst gezeigt, dass große SUV besonders gefährliche Unfallgegner sein können", betont VCÖ-Expertin Rasmussen. Laut Unfallforscher sind mehr als 40 SUV-Modelle "der gefährlichen Kategorie" zuzuordnen. Kollidiert einer dieser SUV mit 40 km/h seitlich mit einem anderen Pkw, dann sind beim Insassen des seitlich getroffenen Pkw häufig schwerste Verletzungen die Folge. "Bei Tempo 60 dürften diese Pkw-Insassen tödliche Verletzungen erleiden", wird der Unfallforscher Axel Malczyk zitiert. Der Grund: Das Verletzungsrisiko der Pkw-Insassen steigt mit der Bodenfreiheit und dem Gewicht der Fahrzeuge an.

Der VCÖ rät deshalb vom Kauf von SUV ab. Auch, weil acht von zehn SUV mit Diesel fahren. "Dieselabgase enthalten mehr gesundheitsschädliche Stickoxide. Und Dieseltreibstoff kostet schon jetzt mehr als Benzin. Es ist zu erwarten, dass der Dieselpreis in den kommenden Jahren stärker steigen wird als jener von Benzin", macht VCÖ-Expertin Rasmussen aufmerksam.

Die VCÖ-Analyse zeigt, dass heuer trotz der hohen Dieselpreise deutlich mehr Diesel-Pkw gekauft wurden. Die Zahl der neuen Diesel-Pkw nahm um 16,2 Prozent von 155.708 auf 180.904 zu und die Zahl der neu gekauften Benzin-Pkw sank dagegen um 0,8 Prozent. Der VCÖ weist darauf hin, dass der Preis von einem Liter Eurosuper seit Jahresanfang um 7,5 Cent gestiegen ist, jener von Diesel hat mit 15 Cent um das Doppelte zugelegt. (red)