Wien - Lufthansa-Chef Christoph Franz wiederholte einmal mehr, - diesmal beim Star-Alliance-Treffen in Addis Abeba -, dass die AUA vom Gewinnkurs weit entfernt sei. Im Jänner wird wie berichtet ein neues Sparprogramm präsentiert, über dessen Details sich das Management nach wie vor in Schweigen hüllt. In Addis Abeba wurde Ethiopian Airlines am Dienstag als neues Mitglied der Star Alliance aufgenommen.
Gerüchte aus der Belegschaft, es drohe ein zehnprozentiger Gehaltsverzicht, werden von der AUA dezidiert dementiert. Nachgedacht werde über alle Einsparungsmöglichkeiten, auch bei den Personalkosten. Dazu gehören u. a. eine Produktivitätssteigerung, eine Änderung des Kollektivvertrages, Kurzarbeit etc.
Die bisherigen großen Anstrengungen reichten nicht aus, so Franz, der die "Stakeholder" daran erinnerte, dass die Zusagen des ersten Sparpakets nicht voll eingehalten worden seien. Da sei vor allem die Regierung säumig, Stichwort Verbilligung des Standorts Wien, wie zum Beispiel die Senkung der Gebühren, vom Flughafen bis zur Austro Control. Zu schaffen machte der AUA zuletzt auch die Minderperformance der Pensionskasse, von deren Erlösen Piloten mit altem Kollektivvertrag profitieren. Von 2009 bis 2011 musste die Airline insgesamt 40 Mio. Euro nachschießen.
Geld von der Lufthansa werde es nur geben, wenn alle Beteiligten ihren Beitrag leisten, betonte Franz. Der neue AUA-Chef Jaan Albrecht hält sich noch bedeckt, was das neue Sparpaket anlangt. Gewerkschaft und Betriebsrat haben angekündigt, mit sich reden lassen zu wollen.
Glaubt man dem Berechnungen des Branchenverbandes IATA, so wird 2012 für die Airlineindustrie ein schreckliches Jahr. Angesichts der Schuldenkrise droht den Fluggesellschaften ein Verlust von bis zu 8,3 Mrd. Dollar. (cr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 15.12.2011)