Kuwait-Stadt - Eine nur aus zehn Ministern bestehende Übergangsregierung ist am Mittwoch im arabischen Golfemirat Kuwait vereidigt worden. Das meldete die staatliche Nachrichtenagentur Kuna. Die Regierung von Ministerpräsident Scheich Jaber al-Mubarak Al-Sabah wird nur solange im Amt bleiben, bis ein neues Parlament gewählt ist.

Nach Protesten und einer monatelangen Regierungskrise hatte der Emir von Kuwait, Scheich Sabah al-Ahmed al-Sabah, das Parlament am 6. Dezember aufgelöst. Die Verfassung der Öl-Monarchie sieht vor, dass danach binnen zwei Monaten ein neues Parlament gewählt werden muss. Einen genauen Wahltermin gibt es noch nicht.
In Kuwait hatte es Ende November sowohl im Parlament als auch auf der Straße Proteste gegen Regierungsmitglieder und regierungstreue Abgeordnete gegeben, die der Korruption verdächtigt werden. Den Höhepunkt erreichten die Proteste, als sich Abgeordnete gemeinsam mit Hunderten von Demonstranten mit Gewalt Zugang zum Parlament verschafften.

Der Emir wechselte erst den umstrittenen Regierungschef aus. Als sich abzeichnete, dass dieser Schritt allein die Krise nicht beenden würde, löste er auch das Parlament auf. Die Veränderungen im Kabinett seien nur „kosmetisch", da alle Schlüsselressorts mit Ministern aus der alten Regierung besetzt worden seien, urteilte die Zeitung „Kuwait Times". Die Staatsanwaltschaft geht inzwischen Vorwürfen nach, wonach mehrere Abgeordnete Bestechungsgelder angenommen haben sollen. (APA/dpa)