Während an einigen Universitäten die notwendige Aufarbeitung der menschlich tragischen und wissenschaftlich verheerenden Auswirkungen des Nationalsozialismus auf die Wissenschaft in Österreich in vollem Gange sei, habe die Bundesregierung diesbezüglich offenbar wenig Sensibilität. "Mehrere der von der Regierung nominierten Universitätsräte sind laut Handbuch des österreichischen Rechtsextremismus eindeutig Mitglieder rechtsextremer und rechtsnationaler Burschenschaften, die sich nicht eindeutig von den Verbrechen des Nationalsozialismus distanziert hätten", erklärte Grünewald.
Zeit
Grüne sehen NS-Symposium konterkariert
Wissenschaftssprecher Grünewald: Durch die erfolgte Bestellung nationaler Burschenschafter zu Uniräten
Wien - Die Grünen sehen den Wert des derzeit an der
Universität Wien laufenden Symposiums "Österreich und der
Nationalsozialismus - Die Folgen für die wissenschaftliche und
humanistische Bildung" durch die erfolgte "Bestellung nationaler
Burschenschafter mit teilweise eindeutiger rechtsextremer,
großdeutscher Gesinnung zu Universitätsräten an verschiedensten
österreichischen Universitäten konterkariert". Das erklärte der
Wissenschaftssprecher der Grünen, Kurt Grünewald, am Donnerstag in
einer Aussendung.
Das Bildungsministerium habe diese Tagung auf Wunsch des
Nobelpreisträgers Eric Kandel in Auftrag gegeben. "Dieses Symposion
droht aber zu einem Feigenblatt zu verkommen, wenn
(Bildungsministerin Elisabeth) Gehrer die Bestellung dieser Uniräte
mit dem missdeuteten Begriff der Universitas und des Pluralismus
rechtfertigt", so Grünewald.
(APA)