Brüssel - Die belgische Polizei hat einen Iraker festgenommen, der Briefe mit giftigem Inhalt an Ministerpräsident Guy Verhofstadt und mehrere weitere Staatsvertreter geschickt haben soll. Eine Terrorbekämpfungseinheit habe das Haus des 45-Jährigen in Deinze im Nordwesten des Landes durchsucht, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Brüssel mit. Bei der Durchsuchung seien keine Giftstoffe gefunden worden, allerdings hätten die Beamten über Reizungen der Haut, der Augen und der Atemwege geklagt. Die Briefe an Verhofstadt, den Justizpalast in Brüssel, die Botschaften der USA und Großbritanniens und an mehrere weitere Empfänger seien mit den Giften Phenarsazin und Hydrazin präpariert gewesen, hieß es weiter. Diese Stoffe seien in hohen Konzentrationen gefährlich für den Menschen; die Dosen in den Giftbriefen seien allerdings nicht Besorgnis erregend. Etwa 20 Menschen seien nach Öffnen der Briefe kurzzeitig in Krankenhäusern behandelt worden. Zur Identität des festgenommenen Irakers machte die Staatsanwaltschaft keine Angabe. Im Irak-Krieg stand die belgische Regierung an der Seite der Kriegsgegner. (APA/AFP)