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Mit seiner Antwort auf Apples Siri möchte Google scheinbar in Galaxien vordringen, die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Majel ist der Codename des Projekts und geht auf Majel Barrett-Roddenberry zurück. Sie ist die Witwe von Star Trek Erfinder Gene Roddenberry und spielte in der Originalserie die Krankenschwester Chapel. In "The Next Generation" und den meisten Star Trek-Ablegern war Majel die Stimme des Bordcomputers.

Noch dieses Jahr

Android and Me hat Information zu Googles Projekt zusammengetragen. So soll die erste Version nur eine Weiterentwicklung der Sprachfunktion von Android sein. Ähnlich wie bei Siri soll es dann möglich sein, Kommandos natürlicher zu formulieren. In der ersten Version, die noch dieses Jahr erscheinen soll, wird allerdings nur die Google Suche unterstützt. Dieses Jahr ist zwar schon beinahe vorbei, allerdings sollen die Entwickler in Googles Geheimlabor rund um die Uhr daran arbeiten.

Im Bericht der New York Times über Google X war auch die Rede davon, dass ein Projekt noch dieses Jahr vorgestellt werden soll. Mit weiteren Features wie der Steuerung des Telefons oder von Apps wird man sich noch bis nächstes Jahr gedulden müssen.

Star Trek ähnlichen Computer

Der Chefentwickler von Android 4.0 Matias Duarte gab gegenüber Slashgear bereits hinweise auf die zukünftige Sprachsteuerung des mobilen Betriebssystems. Er sagte, dass das Ziel sein, einen Star Trek ähnlichen Computer zu schaffen, der komplett mit der Stimme gesteuert werden kann. Ein erster Schritt in diese Richtung wurde schon 2010 gesetzt, als Google Phoentic Arts akquiriert hat. Ein Firma die künstliche Stimmen erstellt.

"Ted"

Das Majel Wirklichkeit ist, unterstreicht eine Nachricht eines gewissen "Ted" an Android and Me. Dieser hat Majel auf einem Andorid Tablet ausprobieren können. Er schreibt: "Es ist sicherlich genau so gut, wenn nicht besser als Siri. Zumindest am Tablet kann man zwischen unterschiedlichen Antworten switchen. Wenn man beispielsweise sagt: "Zeig mir die Freiheitsstatue", wird man automatisch zur Google Bildsuche geleitet, aber in einem anderen Tray wird möglicherweise ihr Standort in Google Maps angezeigt und wieder ein weiterer Tray leitet zum Wikipedia-Artikel weiter. Es ist auch ziemlich gut bei kurzen Antworten, wenn man ein Frage stellt. Die Benutzeroberfläche ist sicherlich stärker als jene von Siri, aber etwas schwieriger zu navigieren. Zumindest in einer Entwicklungsphase konnte man es aktivieren, indem man sagte:" Computer... Es war schwer nicht den Akzent von Jean Luc Picard zu nutzen, als ich es getan habe!"

"Teds" Bericht legt nahe, dass Majel sich in der ersten Version auf die Nutzung von natürlicher Sprache und das finden von Antworten mit der Google Suche konzentriert.

Natürliche Art zu kommunizieren

Das Star Trek Motiv zieht sich durch mehrere Aussagen von Google Mitarbeitern. Mike Cohen, verantwortlich für Sprachtechnologien bei Google und Mitbegründer von Nuance Communications (eine Firma die an Siri mitentwickelt hat), schrieb in seinem Blogbeitrag über Phonetic Arts: "In Star Trek, wird nicht viel Zeit in die Eingabe mit der Tatstatur verschwendet - sie sprechen einfach mit ihren Computern und die Computer antworten ihnen. Es ist eine natürlichere Art zu kommunizieren, aber am Weg dahin muss man einige schwierige Forschungsfragen überwinden."

"In einer idealen Welt"

In einem Video über die Geschichte der Internetsuche sagt Google-Mitarbeiter Amit Singhal: "Mein Traum war es immer den Star Trek Computer zu bauen und in meiner idealen Welt könnte ich zu einem Computer gehen und sagen. "Hey, was ist die beste Zeit um in Indien Samen zu säen, wenn der Monsoon früher war dieses Jahr?" Und wenn wir einaml die Frage beantworten können (wass wir heute noch nicht tun), werden die Menschen die Antworten auf viel komplexere Fragen suchen."

"Computer sollen multimodal sein"

Matias Duarte sagte in einem Interview mit The Daily Beast: "Ich möchte wirklich, dass Computer multimodal sind. Wenn man sich eine Science Fiction Serie wie Star Trek ansieht, geht jemand zu einer Wand und beginnt, Dinge zu berühren und spricht zur selben Zeit mit einem Computer. Das ist die Art und Weise, wie sich meiner Meinung nach unsere Interfaces entwickeln müssen. Es muss möglich sein E-Mail zu nutzen, indem man Dinge auf dem Bildschirm berührt, zu ihm spricht, mehr Dinge berührt und man nicht wirklich darüber nachdenken muss ob man Voice jetzt nutzt oder nicht. Man nutzt die Computereingabe die zum gegebenen Zeitpunkt die Natürlichste ist."

All das ist natürlich noch Zukunftsmusik und wird erst für spätere Android-Versionen entwickelt. Ob man tatsächlich Computer einmal so bedienen kann wie am Raumschiff Enterprise, wird man sehen. (soc)