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Demonstranten misshandeln in Schanaosen einen Weihnachtsbaum.

Foto: Reuters

Astana/Moskau - Im autoritär regierten Kasachstan sind bei schweren Zusammenstößen zwischen streikenden Ölarbeitern und der Polizei nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft mindestens zehn Menschen getötet worden. Mehrere Menschen seien bei den Unruhen in der Stadt Schanaosen im Südwesten der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik am Unabhängigkeitstag verletzt worden. Das teilte Behördenleiter Aschat Daulbajew nach Angaben russischer Agenturen am Freitag in der Hauptstadt Astana mit. Das Rathaus sowie Hotels und ein Gebäude einer Ölfirma seien in der Stadt mit etwa 60 000 Einwohnern nahe des Kaspischen Meeres angezündet worden.

Ein Internet-Video zeigte angeblich, wie aufgebrachte Arbeiter im Stadtzentrum eine Festbühne verwüsteten und Polizisten vertrieben. Mehrere tausend Menschen streiken bereits seit mehr als einem halben Jahr in dem rohstoffreichen Land gegen Ausbeutung und für höhere Löhne.

Die Arbeiter hätten sich mit Stöcken und Brandbomben bewaffnet, Autos angezündet und Geldautomaten geplündert, behauptete die Polizei. Nach Angaben der Oppositionszeitung "Respublika" hingegen hatten die Sicherheitskräfte die Demonstranten provoziert. Die Polizei gehe mit Tränengas gegen die unzufriedene Menge vor, schrieb die Zeitung "Wremja". Das Mobilfunknetz in Schanaosen sei zusammengebrochen, und Sondereinheiten rückten in die Stadt vor. (APA)