London - Gesunde Samenzellen können mit Hilfe eines Chips
von defekten Spermien getrennt werden. Diese neue Technik zur
Verbesserung der künstlichen Befruchtung haben amerikanische
Wissenschafter der Universität von Michigan entwickelt. Die
Forschergruppe um Gary Smith hofft, dass in Zukunft mit dem Chip
Paaren mit Kinderwunsch besser geholfen werden kann. Derzeit wird mit
einer Zentrifuge die Samenflüssigkeit von den Samen getrennt. Erst
dann wird eine Befruchtung im Reagenzglas vorgenommen. Bei dieser
konventionellen Methode können die Spermien nach Angaben der Experten
jedoch beschädigt werden.
Mit dem briefmarkengroßen Silikon-Chip lassen sich dagegen die
gesunden Spermien ohne mögliche Beschädigungen aussortieren, wie das
Magazin "Nature" berichtet. Bei der Technik werde die
Samenflüssigkeit in einem winzigen Kanal im Chip eingeleitet. An
einer anderen Stelle des Chips werde Salzwasser in einen zweiten
Kanal eingeführt, das dann mit der Samenflüssigkeit zusammentreffe.
Die gesunden Samenzellen schwimmen dem Bericht zufolge in den
Salzwasserkanal. Die defekten und bewegungsgestörten Samenzellen
würden dagegen im Hauptkanal des Chips weggespült.
Auf diese Weise kann den Angaben zufolge eine menschliche
Samenprobe, die zunächst nur zu 45 Prozent gesunde Spermien aufweist,
nach dem Vorgang auf 98 Prozent befruchtungsfähige Samen gebracht
werden. Die Forscher wollen nun zeigen, dass die mit dem Chip
aussortierten Samenzellen tatsächlich effektiver befruchten können.
(APA/AP)