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Schauspieler und Neo-Regisseur Karl Markovics vor einem Plakat zu seinem mehrfach für den Österreichischen Filmpreis nominierten Film "Atmen".

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

VALIE EXPORT und die von ihr gestaltete neue Preisskulptur

Foto: Akademie des Östereichischen Films / eSel

Wien - Mit sechs Nominierungen ist der Debütfilm "Atmen" von Karl Markovics der große Favorit für die zweite Verleihung des Österreichischen Filmpreises. Der Film, der seit seiner Premiere in Cannes zu mehr als 50 Festivals eingeladen wurde und knapp 20 Preise einstreifte, ist u.a. im Rennen um den besten Spielfilm, die beste Regie und das beste Drehbuch. Unmittelbar dahinter rangieren mit je fünf Nominierungen "Michael" von Markus Schleinzer und "Vielleicht in einem anderen Leben" von Elisabeth Scharang. Die neue Preisskulptur, eine stufenförmige Spirale, wurde von der Künstlerin Valie Export gestaltet. Die Verleihung findet am 27. Jänner 2012 in den Wiener Rosenhügelstudios statt.

Debütfilme stark vertreten

Das Jahr der starken Erstlingsfilme in Österreich hat sich mit den Nominierungen für den besten Spielfilm bestätigt. Neben "Atmen" und "Michael", der ebenfalls in Cannes seine Uraufführung gefeiert hatte, ist als dritter Film der Max-Ophüls-Preisträger "Inside America" von Barbara Eder nominiert. Auch im Rennen um das beste Drehbuch konkurrieren drei Debütanten: Neben "Atmen" und "Michael" wurde auch "Die Vaterlosen" von Marie Kreutzer nominiert, wie die Österreichische Filmakademie am Montag in einem Pressegespräch bekanntgab. Um die beste Regie rittert neben Karl Markovics und Markus Schleinzer mit Michael Glawogger ("Whores' Glory") dagegen auch eine bereits etablierte Stimme. Die Nominierungen wurden in 13 Kategorien verkündet. Filmakademie-Obmann Josef Aichholzer freute sich, dass "der österreichische Film mittlerweile unübersehbar und Mitgestalter des internationalen Films" ist.

In der Kategorie des besten Dokumentarfilms, seit vielen Jahren eine laute Stimme im österreichischen Filmschaffen, stehen neben Glawoggers "Whores' Glory" auch Nikolaus Geyrhalters "Abendland" und Ruth Beckermanns "American Passages" zur Auswahl. In der Kategorie "Beste Kamera" setzten sich Glawoggers Kameramann Wolfgang Thaler sowie Christian Haake ("Inside America") und Gerald Kerkletz ("Michael") nicht zuletzt gegen den viel gelobten Martin Gschlacht von "Atmen" durch - vielleicht die einzige kleine Überraschung im Nominierungstableau. "Atmen" ist noch für die beste Musik, die beste Kamera und den besten Hauptdarsteller nominiert. In letzterer Kategorie sind auch Nicholas Ofczarek für "Am Ende des Tages" und Josef Bierbichler für "Brand" gelistet.

Im Rennen um die beste Hauptdarstellerin trifft Aushängeschild Ursula Strauss ("Vielleicht in einem anderen Leben") auf Angela Gregovic ("Brand") und Clare-Hope Ashitey ("Black Brown White"). Chancen auf Preise hat "Vielleicht in einem anderen Leben" auch in den Kategorien "Beste Maske", "Bestes Kostümbild", "Beste Tongestaltung" und "Bestes Szenenbild". In letzterer Kategorie trifft Elisabeth Scharangs Film unter anderem auf den 2011 an den heimischen Kinokassen erfolgreichsten österreichischen Film "Hexe Lilli - Die Reise nach Mandolan" von Harald Sicheritz und Wolfgang Murnbergers Nazi-Komödie "Mein bester Feind", die es wie "Whores' Glory" auf vier Nominierungen brachte und damit auch im Vorderfeld gereiht ist.

Markovics trat bei der Pressekonferenz in einer Doppelrolle als Nominierter und "unser aller Präsident" der Filmakademie auf. "Unsere Aufgabe ist es nicht, eine Institution zu werden, die Preise auslobt und Schultern klopft, sondern die ihren Weg auch in die Zukunft setzen will", sagte der Schauspieler und Neo-Regisseur. Entsprechend wolle man in Zukunft den Nachwuchs stärker einbinden und auch verstärkt auf Filmvermittlung setzen. Kulturministerin Schmied nahm dieses Bekenntnis gerne auf und versprach, sich auch für bessere Fernsehsendeplätze für österreichische Filme stark zu machen. Wirtschaftsminister Mitterlehner verwies auf die "beträchtliche Wertschöpfung" des österreichischen Films und will die Kreativwirtschaft weiter stärken. (APA)