Linz - Ein neues Pankreas-Leber-Zentrum im Linzer Krankenhaus der Elisabethinen soll die Überlebensrate bei Bauchspeicheldrüsenkrebs deutlich heben. In einer derartigen Einrichtung sei die Chance auf Früherkennung größer, zudem könne sicherer operiert werden, erklärten die Mediziner Reinhold Függer und Rainer Schöfl in einem Pressegespräch am Dienstag.

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine Erkrankung mit einer der schlechtesten Prognosen und kann nur operabel geheilt werden. Die Statistik Austria hat von 2007 bis 2009 in Österreich 1.446 Neuerkrankungen registriert, 1.409 waren tödlich. Als Gründe für diesen hohen Wert führt das Krankenhaus unter anderem an, dass zum Diagnosezeitpunkt bei 80 Prozent der Patienten der Krebs bereits zu weit fortgeschritten ist und nur mehr 20 Prozent operiert werden können.

Frühe Metastasenbildung

Da es sich um einen anspruchsvollen Eingriff mit einer hohen Sterblichkeits- und Komplikationsrate handelt, wurden in den vergangenen Jahren Zentren gegründet, in denen Chirurgen und Internisten zusammenarbeiten. Die Elisabethinen in Linz haben nach eigenen Angaben von 2001 bis 2010 insgesamt 215 Operationen durchgeführt. Die Sterblichkeit sei bei 2,4 Prozent und damit unter jener von Darm-OPs mit einem Wert von etwa drei Prozent gelegen, so das Krankenhaus.

Das Spital verwies auf Daten aus den USA: Demnach wurden in nicht spezialisierten Kliniken 38 Prozent der Patienten mit einem Frühkarzinom des Pankreas als nicht operabel eingeschätzt, obwohl sie die Kriterien erfüllt hätten. "Die Chance auf Heilung ist in einem Zentrum wesentlich höher", erklärte Függer. Bauchspeicheldrüsenkrebs braucht durchschnittlich zwölf Jahre von der ersten mutierten Zelle bis zur Diagnose nach Beschwerden. Die Bildung von Metastasen beginnt aber bereits nach sieben bis acht Jahren. Die Strategie des Linzer Zentrums ist es, Patienten mit einem hohen Risiko zu überwachen, um Frühveränderungen zu erkennen und zu entfernen. "Wir können nicht warten, bis Symptome auftreten", betonte Schöfl. (APA)