Linz - Die Patienten haben in aller Regel eine lange Leidensgeschichte hinter sich: Alle Diäten waren bislang erfolglos, Abnehmen gelingt nur am Körperstamm, die Beine und Arme nehmen symmetrisch an Umfang dagegen noch zu. Die Füße sind ausgespart. Reiterhosensyndrom oder Lipödem nennt sich diese Erkrankung, die praktisch ausnahmslos Frauen betrifft und mit einer Fettgewebsvermehrung einhergeht.

Abends leiden die Betroffenen unter Spannungsgefühlen, die Beine sind müde, schwer und berührungs- und druckempfindlich, oft auch schmerzhaft. Blaue Flecken bilden sich auch bei minimalen Verletzungen.

Ein rein kosmetisches Problem ist das Lipödem nicht, vielmehr ist das Lymphgefäßsystem überlastet, anfallende Lymphflüssigkeit wird nicht mehr effizient abtransportiert. Nun kommt es zu einer Ansammlung von Eiweiß und Flüssigkeit, in die Fett eingelagert wird.  

Von Sport zeigt sich das Lipösem unbeeindruckt, im Gegenteil kann sich die Situation durch Bewegung sogar noch verschlechtern. Lymphdrainagen und Kompressionsstrümpfe lösen das Problem ebenfalls nicht, in Kombination mit anderen konservativen Therapien, wie Schröpfmassagen, Kälte-Wärme-Training und einer Ernährungsumstellung lassen sich aber gute Therapieerfolge erzielen. Alternativ stehen auch schonende operative Behandlungsmethoden zur Verfügung. (red)