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Die Lichter, die im Candlestick Park Montagnacht vorm Spiel erloschen, die gingen danach den San Francisco 49ers auf. Pittsburgh muss wohl in die Wildcard-Runde.

Foto: Reuters/Galbraith

Die San Diego Chargers (7-7) präsentieren sich wieder einmal als erstklassige Spätstarter. Nach zwei Niederlagen im Oktober und einem November zum Vergessen (0-4), schaut der Dezemberhimmel über Coronado dann schon viel freundlicher aus. Jacksonville (4-10), Buffalo (5-9) und vergangene Sonntagnacht ein indisponiertes Team aus Baltimore wurden allesamt geblitzdingst von den Totgeglaubten.

Dass sich die Herren aus dem Südwesten nach der Niederlagenserie überhaupt noch im Playoff-Rennen befinden, das haben sie nicht nur ihrem späten Erwachen, sondern auch dem Schwächeln ihrer Divisionsrivalen zu verdanken. In Denver (8-6) warteten die Fans diesmal vergeblich auf magische Last Minute-Momente, wobei das Team von John Fox bei der 23:41-Niederlage gegen die New England Patriots (11-3) zumindest phasenweise durchblicken ließ, dass es nicht ganz zufällig die Tabelle der AFC West anführt. Viel schlimmer erwischte es die Oakland Raiders, die als einziges Team Kaliforniens am Sonntag ihr Spiel nicht gewinnen konnten. Und das, obwohl sie rund fünf Minuten vor Schluss noch mit 13 Punkten gegen die Detroit Lions (9-5) führten. Matthew Stafford auf Titus Young, Matthew Stafford auf Megatron und die Spitze des Däumchens von Ndamokung Suh (nach seiner Sperre erstmals wieder Einsatz) am Ball bei einem Fieldgoal Versuch von Sebastian Janikowski - das zusammen reichte Michigan zu einem ganz knappen und für sie unglaublich wichtigen 28:27-Erfolg im Black Hole.

Lights Out im Candlestick Park

Den größten Gefallen hätte Baltimore mit seiner Niederlage in San Diego den Pittsburgh Steelers getan, die Montagnacht die Chance hatten, sich mit einem Sieg bei den San Francisco 49ers wieder auf Platz zwei der Setzliste zu hieven. Und das, trotzdem sie von den Ravens in der Division zwei Mal besiegt wurden. Die Chance ging an Pittsburgh aber ungenutzt vorbei. Das Licht, welches vor Spielbeginn im Stadion erlosch, das ging nur den Gastgebern auf. Pittsburghs' Spielmacher Ben Roethglisberger schleppte sich verletzt (Knöchel) durch die Nacht und mimte den Ritter der traurigen Gestalt. Es wird Zeit für einen „Bench Ben" bis zur Wildcard-Runde, das Lichtlein sollte Mike Tomlin in der Bay zumindest aufgegangen sein. Zwar brachten die 49ers offensiv auch nicht allzu viel zustande (nämlich nach Yards weit weniger als die Gäste), verfügen aber über einen gesunden Spielmacher, der einen noch viel gesünderen Kicker in Fieldgoal-Reichweite bringen kann. Diese offensive Fitzelei, bis dann endlich David Akers die Schusterbuben mit einem Dreier erlöst, die reicht, zusammen mit der besten Laufdefense der Liga, für die Playoffs und möglicher Weise nun auch für eine freie Woche vor diesen.

Der Stand der Dinge in der AFC

New England (1), Baltimore (2), Houston (3) und Pittsburgh (5) sind durch. Die weiteren Plätze belegen derzeit Denver (4) und die New York Jets (6). Alle vier Teams der AFC West haben noch die Chance, die Division zu gewinnen. Die besten Karten behält Denver bei 8-6 mit Buffalo und Kansas City vor sich. Den Jets (NYG, @MIA) droht die größte Gefahr von Cincinnati (ARI, BAL). Tennessee (7-7) hat sich am Sonntag ein Ei gelegt und ist mehr als alle anderen auf fremde Hilfe angewiesen.

Erstes Blut

Die Serie der Green Bay Packers (13-1) ging letzten Sonntag zu Ende. Nach 19 Siegen in Folge unterlagen sie mit den Kansas City Chiefs (6-8) einem Team, welchem man eine solche Tat angesichts der Vorzeichen überhaupt nicht zutrauen konnte. Wie geschah es? Die Offensive Line der Packers präsentierte sich in einem geschwächten Zustand, Spielmacher Aaron Rodgers geriet unter Druck und kam an seine üblichen Zahlen nicht heran. Defensiv sah es besser aus, aber auf der Gegenseite brachte Neo-Quarterback Kyle Orton zumindest seinen Kicker so oft in eine gute Position (siehe auch SF), dass es zum knappen Erfolg reichte.

Die Auswirkungen auf die Playoffs? Für Green Bay kleine, denn sie waren bereits vorher mit einem 1st Round Bye durch, das durchgehende Heimrecht ist damit aber noch nicht gesichert. Hier könnten die 49ers noch vorpreschen, sollten die Packers jetzt komplett auslassen. Kansas City hält sich in der AFC damit noch über Wasser, wird am Ende aber vermutlich untergehen.

Gleichzeitig schlug Indianapolis (1-13) zum ersten Mal zu. Der erste Sieg der Colts in der Saison und der erste für Quarterback Dan Orlovsky als Starter überhaupt, lässt die Tennessee Titans in ein tiefes Loch fallen. Vom Playoff-Aspiranten zur Lachnummer. Es müsste ein Wunder in Elvis' Heimat geschehen, damit die Saison der Titanen in zwei Wochen nicht zu Ende geht.

Statistisches: Zum erst dritten Mal überhaupt gewann ein Team sein erstes Spiel, während ein anderes sein erstes verlor an einem Spieltag. Zuletzt passierte das am 18. November 1984 (Miami 11-0 und Buffalo 0-11). Weitere 31 Jahre früher verlor Cleveland bei 11-0 und die Cardinals gewannen bei 0-10-1.

Unsicherheitsfaktor Osten

Nachdem Dallas (8-6) mit schwachen Leistungen in der NFC East in den letzten Wochen vorlegte, zogen die New York Giants nun mit einer noch schwächeren nach. Ein Untergang im eigenen Haus gegen die bereits eliminierten Redskins, das geht eigentlich in der Phase der Meisterschaft gar nicht. Gleichzeitig schlug Dallas Tampa und steht damit wieder dort, wo es vor zwei Wochen stand, nämlich auf einem Playoffplatz. Das derzeit beste Team der Division sind aber die Philadelphia Eagles (6-8), die nach Miami nun auch die New York Jets vom Feld fegten.

Ein Playoff-Fadeout erster Güte legen gerade die Chicago Bears (7-7) hin. Seit Caleb Hanie den Posten des verletzten Jay Cutler übernommen hat, läuft bei den Bären nichts mehr zusammen. Niederlagen gegen Oakland, Kansas City, Denver und Seattle und damit nicht gerade gegen die Creme de la Creme der NFL, die lassen Übles erahnen. Nächsten Sonntag gastiert man bei Green Bay (Live auf PULS 4) und die Übung wird nun zum Pflichtsieg. Vermutlich werden Cutler und Forté nicht spielen können, Johnny Knox muss nach einer Wirbelverletzung gegen Seattle unters Messer und wird sicher fehlen. Und das gegen frisch geschlagene Packers, die ihr durchgehendes Heimrecht absichern wollen. Josh McCown (OMG!) soll erstmals heuer starten, vielleicht erleben wir ja noch einen Brian Urlacher als Fullback?

Der Stand der Dinge in der NFC

Green Bay (1), San Francisco (2) und New Orleans (3) sind durch. Leicht entspannt ist die Situation in Atlanta und Detroit (beide 9-5), denen jeweils ein Sieg aus den letzten zwei Spielen für einen Playoff-Einzug reichen würde, denn dahinter klafft eine Lücke. Seattle, Chicago und Arizona (alle 7-7) müssen auf Niederlagen der Lions (SD, @GB) und/oder Falcons (@NO, TB) hoffen. Im Osten, wie erwähnt, wird noch um den Titel gestritten.

Apropos Arizona: Die Cardinals wandelten einen 7:17-Rückstand gegen die Browns noch in einen 20:17-Sieg um. Es ist das sechste Mal in der Saison, dass die Cards nach einem Rückstand im letzten Viertel noch gewinnen. Mehr Comeback-Wins schafften seit dem Merger nur die Indianapolis Colts im Jahr 2009 mit sieben Final Quarter-Turnarounds.

TV Schedule

Es geht bereits am Donnerstag wieder los. Wobei sich Indianapolis vs. Houston** um 2:00 früh auf ESPN America - trotz des Indy-Upsets in der Vorwoche - nur Hardcore-Texaner anschauen müssen. Feiern sie vielleicht schon am 22. oder 23. Weihnachten, denn der 24. ist ein Spieltag. Und was für einer noch dazu! Das New Yorker Derby***** zwischen den Jets und den Giants fällt in die Bescherungszeit (19:00). Bitte posten sie ihre besten Ausreden, wie sie es schaffen wollen, das Spiel zu sehen. Ich brauche nämlich noch eine. Im Anschluss geht es mit dem zweiten NFC East-Knaller gleich weiter: Philadelphia@Dallas*****. Auch der Partie verleihe ich alle fünf Sterne, alleine wegen der Brisanz. Die Tage danach stehen im Zeichen der Nachtspiele. Sunday Night Football (02:10, PULS 4 LIVE) zwischen den Green Bay Packers und den Chicago Bears****, Montagnacht geht der Südkracher Atlanta@New Orleans***** (2:30, ESPN America) über die Bühne.

Hinweisen möchte ich noch auf das Magazin „NFL Gameday". Folge 15 sehen sie diese Woche am Freitag (22:45), Samstag (01:45) oder Sonntag (13:45, 04:45) auf ORF SPORT +.

Erholsame Feiertage wünsche ich.


NFL PLAYOFF BILD
 
AFC
NFC
SEED
TEAM
DIV
REC
TEAM
DIV
REC
1.
(y)New England
E
11-3
(yz)Green Bay
N
13-1
2.
(x)Baltimore
N
10-3
(y)San Francisco
S
11-3
3.
(y)Houston
S
10-4
(x)New Orleans
W
10-3
4.
Denver
W
8-6
Dallas
E
8-6
5.
(x)Pittsburgh
N
10-4
Atlanta
S
9-5
6.
NY Jets
E
8-6
Detroit
N
9-5
 
Auf der Lauer
7.
Cincinnati
N
8-6
Seattle
W
7-7
8.
Tennessee
S
7-7
Chicago
N
7-7
9.
Oakland
W
7-7
NY Giants
E
7-7
10.
San Diego
W
7-7
Arizona
W
7-7
11.
Kansas City
W
6-8
Philadelphia
E
6-8
 
Eliminiert
12.
Miami
E
5-9
Carolina
S
5-9
13.
Buffalo
E
5-9
Washington
E
5-9
14.
Cleveland
N
4-10
Tampa Bay
S
4-10
15.
Jacksonville
S
4-10
Minnesota
N
2-12
16
Indianapolis
S
1-13
St. Louis
W
2-12
x-Playoff gesichert, y-Divisions Gewinner, z-First Round Bye

NFL Ergebnisse Woche 15

Atlanta Falcons vs. Jacksonville Jaguars 41:14
Tampa Bay Buccaneers vs. Dallas Cowboys 15:31
Houston Texans vs. Carolina Panthers 13:28
Indianapolis Colts vs. Tennessee Titans 27:13
Kansas City Chiefs vs. Green Bay Paxkers 19:14
Chicago Bears vs. Seattle Seahawks 14:38
Buffalo Bills vs. Miami Dolphins 23:30
Minnesota Vikings vs. New Orleans Saints 20:42
St. Louis Rams vs. Cincinnati Bengals 13:20
New York Giants vs. Washington Redskins 10:23
Oakland Raiders vs. Detroit Lions 27:28
Arizona Cardinals vs. Cleveland Browns 20:17 n.V.
Denver Broncos vs. New England Patriots 23:41
Philadelphia Eagles vs. New York Jets 45:19
San Diego Charger vs. Baltimore Ravens 34:14
San Francisco 49ers vs. Pittsburgh Steelers 20:3

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