Eindeutige Geste beim Stadionbesuch.

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Der Marsch von rund 200 Personen zum Stadion.

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Wien - Kurz da und gleich wieder weg: Ein am Mittwoch auf Youtube hochgeladenes und mittlerweile wieder gelöschtes Video zeigt einen am 15. September 2011 stattfindenden Trauermarsch für den verstorbenen Austria-Wien-Fan "Uwe". Die rund 200 Personen starke Gruppierung zog gemeinsam zum Europa-League-Spiel gegen Metalist Charkiw in die Generali-Arena.

"Uwe" würde man gemeinhin als rechtsextremen Hooligan bezeichnen. Für seine Freunde galt er jedoch als einer, der "für die Szene den Kopf hinhielt", schrieb das Fußballmagazin Ballesterer in seinem Artikel "Die Gäste, die ich rief" am 13. Oktober.

Zutrittskontrollen außer Kraft gesetzt?

Gegenüber dem Ballesterer dementierte Austria-Vorstand Markus Kraetschmer fehlende Eingangskontrollen in jenem Spiel gegen Charkiw. Die Austria-ID aller Gäste sei überprüft, den mit Haus- bzw. Stadionverbot belegten Besuchern der Zutritt zur Osttribüne verwehrt worden.

Das nun dem Standard.at noch immer vorliegende Video lässt große Zweifel an den angeblich strengen Zutritts­kontrollen aufkommen. Eher sieht es so aus, als hätte die gesamte Gruppierung freien, unkontrollierten Zugang zur Osttribüne. Ebenso sind mehrere Leute zu sehen, die ihre Hand zum Hitlergruß erheben (siehe Screenshot vom Video).

Odnerdienst wird geprüft

derStandard.at erreichte Kraetschmer am Freitagnachmittag. Man werde das Material genau analysieren und das System der Ordner auf Schwachstellen prüfen. Man sei generell für jeden Hinweis dankbar. Sollten Fälle von Wiederbetätigung vorliegen, müsse aber auch die Polizei aktiv werden.

Immer wieder kam es in den letzten Jahren zu rechtsextremen Kundgebungen auf der Osttribüne der Generali-Arena. So waren SS-Totenköpfe auf Shirts der Fangruppierung "Unsterblich" ebenso zu sehen wie ein Banner für die rechte Ikone Josué Estébanez de la Hija oder ein Reichkriegsadler mit FAK-Logo. (red)