Bild nicht mehr verfügbar.

31. Mai 2011: Alice Schwarzer verlässt das Gerichtsgebäude in Mannheim. Sie war Beobachterin und Kommentatorin des Kachelmann-Prozesses.

Foto: APA/MARIJAN MURAT

Das deutsche Medien-Portal Meedia berichtet über ein Nachspiel im Fall Jörg Kachelmann, der im Mai der Vergewaltigung seiner Ex-Freundin für nicht schuldig befunden wurde. Die "Emma"-Herausgeberin Alice Schwarzer soll dem Bericht zufolge in der SWR-Sendung "Leute" ihre Interpretation des Freispruchs erläutert haben, worauf Kachelmanns Medienanwalt Ralf Höcker mit einer einstweiligen Verfügung reagiert hat.

Schwarzer soll laut Meedia, das sich auf eine Aussendung Höckers beruft, gesagt haben: "In tieferer Kenntnis des Falles komme ich zum selben Schluss wie das Gericht: Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass er es war."

Der Anwalt beantragte die einstweilige Verfügung am 23. Dezember beim Landgericht Köln, nachdem sich Schwarzer geweigert haben soll, eine Unterlassungserklärung abzugeben. Die Autorin hat den Fall Kachelmann für die Bild-Zeitung mitverfolgt und nach dem Freispruch des Ex-Wettermoderators gemeint, dass der Angeklagte nicht nur die Nebenklägerin "gezielt manipuliert" habe. Zur einstweiligen Verfügung hat sie sich bislang nicht geäußert.

Urteil gegen Nebenklägerin

Erst Ende Oktober untersagte das Kölner Landgericht jener Nebenklägerin, die Vergewaltigungsvorwürfe gegen Kachelmann öffentlich zu wiederholen. Höcker erklärte daraufhin, das Gericht der "Nachverurteilung" seines Mandanten ein Ende gesetzt. (red)