Bild nicht mehr verfügbar.

Die exakte Vermessung der Schwerkraft des Mondes soll Aufschlüsse über das Innenleben des Erdtrabanten geben.

Foto: APA/EPA/NASA/JPL-Caltech

Washington - Eine von zwei US-Raumsonden zur Erforschung der Schwerkraftverhältnisse und der Zusammensetzung des Mondes ist am Samstag planmäßig auf die Umlaufbahn des Erdtrabanten eingeschwenkt. Wie die US-Raumfahrtbehörde NASA mitteilte, trat die Sonde "GRAIL-A" gegen 23.01 Uhr MEZ in die Umlaufbahn ein. Ein von der Sonde ausgestrahltes Signal bewies, dass sie korrekt funktionierte. Das Einschwenken des Zwillings "GRAIL-B" in die Mondumlaufbahn wurde für Sonntag gegen 23.05 Uhr erwartet.

Die beiden Sonden sollen in einer elliptischen Bahn um den Mond kreisen und ihn bei stetiger Geschwindigkeitssteigerung schließlich in weniger als zwei Stunden umfliegen. Ab März sollen "GRAIL-A" und "GRAIL-B" mit den Messungen beginnen und eine hochauflösende Karte des Gravitationsfeldes des Mondes erstellen.

Entwicklung des Mondes

Die NASA verspricht sich von dem Projekt Aufschluss über die Entwicklung des Mondes und der Erde. Die Forscher wollen damit der Hypothese nachgehen, derzufolge der heutige Mond aus einer Fusion mit einem zweiten Mond entstanden ist.

Die Zwillingssonden von der Größe einer Waschmaschine brauchten mehr als drei Monate, um den etwa 400.000 Kilometer entfernten Mond zu erreichen. Astronauten der Apollo-Missionen legten die Strecke in der Vergangenheit in gut drei Tagen zurück. Die NASA steuerte die Sonden indes auf einem Umweg zum Mond, um ihre Funktionen auf dem Weg ausführlich zu testen. Alle Tests seien sehr gut verlaufen, erklärte die wissenschaftliche Leiterin des Projekts, Maria Zuber. Das Forschungsprojekt kostet die NASA knapp 500 Millionen Dollar (etwa 380 Millionen Euro). (APA)