Wien - Erfreulicher Trend: Die Zahl der Verkehrstoten in Österreich ist im zwölften Jahr in Folge weiter rückläufig. Wie das Innenministerium am Neujahrstag bilanzierte, gab es 2011 eine neuerliche Reduktion um 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Somit sind im vergangenen Jahr im heimischen Straßenverkehr bei 491 tödlichen Unfällen insgesamt 521 Personen ums Leben gekommen. Das ist die niedrigste Zahl an Verkehrstoten seit dem Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1950.

Dieses vorläufige Ergebnis bedeutet gegenüber dem Jahr 2010 mit 552 Verkehrstoten einen Rückgang von 31 tödlich verunglückten Menschen oder 5,6 Prozent. Gegenüber dem Jahr 1972, dem bisher schwärzesten Jahr in der Unfallstatistik mit 2.948 Toten sind dies nahezu ein Sechstel der Todesopfer von damals, obwohl sich der Fahrzeugbestand seither beinahe verdreifacht hat. Noch vor zwölf Jahren, im Jahr 1999, gab es in Österreich 1.079 Tote im Straßenverkehr. Der Rückgang seit damals beträgt fast 52 Prozent.

Bundesländer

In fünf Bundesländern ist die Zahl der Verkehrstoten rückläufig, in vier sind Zunahmen zu beklagen. Somit gab es im Burgenland 21 Verkehrstote (2010: 20), in Kärnten 32 (42), in Niederösterreich 158 (163), in Oberösterreich 102 (117), in Salzburg 44 (41), in der Steiermark 72 (79), in Tirol 44 (39), in Vorarlberg 26 (22) und in Wien 22 (29). Die Bundesländer Tirol, Salzburg und Burgenland hatten im Jahr 2010 allerdings historische Tiefststände. In Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Wien konnten nicht nur im Jahr 2011 Rückgänge verzeichnet werden, in diesen Bundesländern gab es im abgelaufenen Jahr auch die bisher geringste Zahl an Verkehrstoten seit 45 Jahren.

"Jeder Tote auf Österreichs Straßen ist einer zuviel. Dennoch zeigt uns die positive Bilanz zum Jahresende, dass die österreichischen Straßen für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer immer sicherer werden", sagte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner.

Mehr verunglückte Kinder

Traurig ist die neuerliche Zunahme der Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Kinder (bis 14 Jahren). Im vergangenen Jahr kamen 13 ums Leben, die meisten davon (7) als Pkw-Insassen (fünf davon waren mittels Kindersitz gesichert), als Fußgänger (5) und als Radfahrer (1). Im Jahr 2010 verunglückten zehn und im Jahr 2009 15 Kinder tödlich. Auf dem Schulweg ereignete sich kein tödlicher Verkehrsunfall, berichtete das Innenministerium.

Vor allem sehr junge und ältere Menschen ließen ihr Leben im vergangenen Jahr im Straßenverkehr - bei den unter 30-Jährigen waren es 144 Verkehrstote, bei den über 60-Jährigen 175. Die Opferzahl bei den Jugendlichen ist zwar rückläufig, die bei den Älteren dafür ansteigend. Knapp die Hälfte der getöteten Fußgänger (42 von 86) und mehr als 70 Prozent der getöteten Radfahrer (30 von 42) waren über 60 Jahre alt.

Die Hauptunfallursachen waren nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit (29,5 Prozent), Vorrangverletzung (17,7 Prozent), Unachtsamkeit/Ablenkung (13,6 Prozent), Überholen (9,0 Prozent), Fehlverhalten von Fußgängern (7,1 Prozent), Übermüdung (3,3 Prozent) und Herz-/Kreislaufversagen/Krankheit (2,2 Prozent). Eine Alkoholisierung war bei 37 oder 7,5 Prozent der tödlichen Unfälle schuld. Bei sieben war eine Alkoholisierung des Fußgängers unfallkausal. (APA)