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Foto: AP/Leila Navidi

New York / Neu-Delhi - Das neue Börsenjahr beginnt mit den alten Themen. Die Schuldenkrisen in Europa und den USA, politische Unruhen in der Welt und die sinkende Kreditwürdigkeit großer Industrienationen werden die Investoren weiter in Atem halten. "Es wird zunehmend realisiert, dass die Weltwirtschaft in Gefahr ist", sagt Bruce Bittles, Chef-Investmentstratege bei Robert W. Baird. "In jedem Winkel dieser Erde gibt es Unsicherheiten."

Sollten sich etwa Italien und Spanien weiterhin nur zu hohen Zinsen frisches Kapital am Markt besorgen können, könnte das die Krise in Europa weiter verschärfen. Zudem steht die Entscheidung der Ratingagentur Standard & Poor's zur Kreditwürdigkeit der Eurostaaten noch aus. S&P hatte gedroht, 15 Länder der Eurozone herabzustufen und im Zuge dessen auch Deutschland und Frankreich ihre Bestnote zu entziehen.

Auch in den USA gibt es hohe Hürden. Dreimal wurde 2011 eine drohende Pleite knapp abgewendet. Die verfahrene Situation im US-Kongress - im Repräsentantenhaus haben die Republikaner die Oberhand - dürfte sich wohl nicht lösen. Im Gegenteil, Investoren erwarten weitere Verkeilung bis zu den Präsidentschafts- und Kongresswahlen im November.

Indien öffnet Markt

Investoren könnten daher 2012 neue Märkte erobern. Indien beispielsweise öffnet ab 15. Jänner seine Börse für ausländische Privatinvestoren und will damit Kapital anlocken sowie die Marktvolatilität reduzieren. Bisher war es ausländischen Privatanlegern nur auf indirektem Weg über Investmentfonds oder über institutionelle Finanzvehikel möglich, an der indischen Börse präsent zu sein. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die drittgrößte Volkswirtschaft Asiens schrittweise für ausländische Investitionen geöffnet. (Reuters, bpf, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 2.1.2011)