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Rebellen der UPC mit Maschinengewehr in den Außenbezirken von Bunia.

Foto: APA/EPA/Stephen Morrison
Bunia/New York - Inmitten der internationalen Bemühungen um ein Ende des Blutvergießens in der Demokratischen Republik Kongo ist die Gewalt in der Provinz Ituri am Samstag erneut eskaliert. Hunderte Kämpfer der Volksgruppe der Lendu griffen die Stadt Bunia an, wo bereits im Mai rund 500 Menschen bei Gefechten mit rivalisierenden Hema-Rebellen getötet wurden. Nach UNO-Angaben rückten rund 2.000 Lendu in die von Hema-Rebellen der Union Kongolesischer Patrioten (UPC) kontrollierte Stadt vor.

Es waren die erste neue Eskalation der Gefechte seit Mitte Mai. Damals hatten sich Hema- und Lendu-Milizen in Bunia auf eine einstweilige Waffenruhe verständigt. In Bunia suchten Hunderte Einwohner Zuflucht bei der UNO-Mission für den Kongo (MONUC) nahe dem Flughafen der Stadt.

Mehrere Fronten

Die Offensive begann im Morgengrauen südlich von Bunia, bevor die Hema-Kämpfer Posten der UPC in der Stadt angriffen. UPC-Führer Floribert Kisembo sprach von Angriffen an mehreren Fronten. Journalisten berichteten von fliehenden UPC-Kämpfern, darunter auch Kindersoldaten, aus Posten vor der Stadt. Zwei französische Journalisten, die für den Fernsender France 2 im Einsatz waren, wurden nach Angaben von France-2-Korrespondent Eric Monieir von unbekannten Angreifern gefangen genommen.

Bereits Mitte Mai konnten die etwa 700 MONUC-Soldaten aus Uruguay die blutigen Auseinandersetzungen nicht verhindern. Die Vereinten Nationen baten deshalb um die Unterstützung der EU. Am Freitag trafen die ersten französischen Soldaten in der Kriegsprovinz ein, um den Einsatz der 1.400 Mann starken EU-Friedenstruppe vorzubereiten.

An der Mission werden sich voraussichtlich auch Kanada, Südafrika, Senegal, Nigeria und Pakistan beteiligen. Im September soll die EU-Truppe von einer größeren UNO-Mission unter der Führung Bangladeschs abgelöst werden.

Eine Delegation des Weltsicherheitsrates wollte noch am Samstag nach Zentralafrika aufbrechen, um die Bürgerkriegsparteien in Kongo und Burundi zur Einstellung ihrer Kampfhandlungen aufzufordern. Die Delegation unter Leitung des französischen UNO-Botschafters Jean-Marc de la Sabliere soll sich sowohl mit Regierungs- als auch mit Rebellenvertretern treffen. Sie soll insgesamt sechs afrikanische Staaten bereisen und einen Tag in Bunia verbringen.(APA/AP)