Frankfurt am Main - Im Tarifstreit der deutschen Druckindustrie bleiben die Fronten weiter verhärtet. Nach dem ergebnislosen Abbruch der fünften Verhandlungsrunde am frühen Samstagmorgen in Frankfurt am Main einigten sich Arbeitgeber und die Gewerkschaft ver.di trotz eines neuen Angebots nicht einmal auf einen neuen Gesprächstermin, wie ein ver.di-Sprecher mitteilte. Die Gewerkschaft verlangt für die 220.000 Beschäftigten im Volumen 2,1 Prozent mehr Geld.

Angebot sah zunächst Erhöhung um 1,4 Prozent vor und weitere für 2004

Der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) erhöhte bei den rund 15-stündigen Gesprächen sein letztes Angebot. Demnach sollen die Löhne nach zwei Nullmonaten ab Juni zunächst um 1,4 Prozent steigen und ab Mai nächsten Jahres um weitere 1,4 Prozent, wie der bvdm in Wiesbaden mitteilte. Dies entspreche einem Inflationsausgleich. Die Gewerkschaft habe das Angebot abgelehnt.

"Es ist sehr enttäuschend, dass ver.di weiterhin hartnäckig ignoriert, in welch schwierigem Umfeld wir uns bewegen", erklärte Verhandlungsführer Wolfgang Pütz und forderte ver.di zu weiteren Gesprächen auf. Die Gewerkschaft hatte ihre Forderung in der vierten Tarifrunde von 3,0 Prozent gesenkt sich mit einer längeren Laufzeit einverstanden erklärt. Der bvdm lehnt diese Forderung ab, da sie der Krise der Branche nicht gerecht werde. (APA/AP)