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Grenzübergang bei Erez

Foto: apa/epa/saber
Gaza-Stadt - Mit einem gemeinsam ausgeführten Anschlag haben radikale Palästinensergruppen am Sonntag vier israelische Soldaten getötet und damit den Friedensbemühungen des palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas einen schweren Rückschlag versetzt.

Als israelische Soldaten verkleidet seien die drei Angreifer auf einen Armeeposten am Grenzübergang Eres zwischen dem Gaza-Streifen und Israel zugekommen, teilte die Armee mit. Bei dem Feuergefecht seien auch die Angreifer getötet worden. Die Attentäter waren Mitglieder der Hamas, des Islamischen Dschihad und der El-Aksa-Brigaden, wie die Organisationen erklärten. Es war der erste tödliche Anschlag auf Israelis seit dem Nahost-Gipfel am Mittwoch, bei dem sich die Konfliktparteien auf ein Ende der Gewalt und die Schaffung eines Palästinenser-States bis 2005 verständigt hatten.

In einer Erklärung der drei militanten Palästinenser- Organisationen hieß es, mit dem Anschlag hätten sie deutlich machen wollen, dass der bewaffnete Aufstand weitergehe. Die militanten Gruppen kämpfen für die Zerstörung Israels und haben in der Vergangenheit zahlreiche Selbstmordanschläge gegen Israelis verübt. Der Hamas-Vertreter Abdel Asis Rantissi sagte, die drei Gruppen seien sich in ihrem Widerstand einig. Der Krieg gegen Israel werde solange fortgesetzt wie die Besetzung dauere. Maßnahmen gefordert

Ein Sprecher der israelischen Regierung forderte Abbas auf, sofort Maßnahmen gegen die Militanten zu ergreifen. Wenn der Terrorismus weitergehe, seien Fortschritte beim Friedensprozess ausgeschlossen.

Abbas rief dazu auf, die Gespräche über einen Gewaltverzicht wieder aufzunehmen. Eine bewaffnete Konfrontation mit militanten Gruppen, deren Entwaffnung der internationale Friedensfahrplan vorsieht, wolle er vermeiden, sagte Abbas in Ramallah. "Dialog ist der einzige Weg unser Ziel zu erreichen, wir wollen Ruhe nicht Bürgerkrieg." Abbas hatte sich beim Gipfeltreffen im jordanischen Akaba mit US-Präsident George W. Bush und Israels Ministerpräsident Ariel Scharon zu einem Ende der Gewalt bekannt, was die radikalen Gruppen ablehnen. Der Friedensplan sieht unter anderem die Errichtung eines Palästinenser-Staates bis 2005 vor.

Unterdessen wurde das Westjordanland in der Nacht zum Sonntag wieder abgeriegelt. In einer Geste des guten Willens hatte Israel erst kurz vor dem Gipfel in Akaba palästinensischen Arbeitern wieder die Einreise nach Israel gestattet. Ein Armeesprecher begründet die erneute Sperre mit einer Reihe von Geheimdienstberichten über bevorstehende Angriffe. (Reuters)