Melk - Schlangenalarm hat es am Dienstagabend bei einem Brandeinsatz im Bezirk Melk gegeben. Die Feuerwehr habe sich daraufhin zurückgezogen, teilte Franz Resperger, Sprecher des Landeskommandos, mit. Die Helfer warteten in der Folge das Eintreffen eines Reptilien-Experten ab. Letztlich wurden sieben Schlangen einer hochgiftigen Vipernart gefunden. Der Besitzer des Anwesens musste nach Löschversuchen in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

Die Feuerwehr war gegen 18.00 Uhr wegen des Brandes eines Stadels in Gansbach alarmiert worden. Aus einem Keller sei starker Rauch gedrungen, so Resperger. Als die Einsatzkräfte unter Atemschutz den Innenangriff vornehmen wollten, seien sie von einer Nachbarin über Terrarien mit Giftschlangen informiert worden. Aufgrund dieses Hinweises habe der Einsatzleiter den Rückzug angeordnet. Der Besitzer des Anwesens soll noch vor dem Eintreffen der Löschtrupps in ein Krankenhaus gebracht worden sein.

Sieben Tiere

Nachdem der Keller rauchfrei und ein Reptilien-Experte eingetroffen war, wurden zunächst zwei der Vipern gefunden. Eine weitere Schlange war vorerst verschwunden, berichtete der Feuerwehr-Sprecher. Seinen Angaben zufolge wurden schließlich sieben Tiere entdeckt. Alle hatten in dem zuvor verrauchten Keller überlebt. Es handelte sich demnach um drei 1,50 bis 1,80 Meter lange und vier kleinere Vipern.

In dem Keller dürfte es zu einem Glimmbrand gekommen sein. Der Eigentümer des Hauses gab an, dass ein für die Aufzucht der Schlangen verwendetes Notstromaggregat Feuer gefangen hatte. Sechs Feuerwehren mit etwa 85 Mann waren ausgerückt. In den Nachtstunden blieb eine Brandwache aufrecht. Was mit den Schlangen geschieht, sollte der Amtstierarzt der Bezirkshauptmannschaft entscheiden.

Bei den weiteren Erhebungen wurde auf dem Anwesen auch die Indoor-Plantage entdeckt. In einem Lagerraum fanden sich laut Sicherheitsdirektion etwa 550 Setzlinge von zehn Zentimetern Höhe. Auf dem Dachboden, wo auch 28 Beleuchtungskörper hingen, wurden rund 500 Stück 30 bis 90 Zentimeter hohe Cannabispflanzen sichergestellt. In einem gegenüberliegenden Raum waren der Polizei zufolge bereits Vorbereitungen (Beleuchtungskörper, Blumenkisten) für einen weiteren Anbau getroffen. (APA)