Innsbruck - Auf Schiene ist die Regionalbahn, die Straßenbahnverbindung von Hall über Innsbruck nach Völs seit 2004, zumindest theoretisch. Damals unterzeichneten Stadt, Land und Bund eine Vereinbarung zur Finanzierung. Eingeplant wurden rund 202,3 Millionen Euro. Das Land versprach damals 92,5 Millionen, der Bund 32 Millionen und die Stadt 77, 7 Millionen Euro zu übernehmen. In zwei Jahren, 2014 sollte die Schienenverbindung fertiggestellt sein, mittlerweile wird eher von 2018 ausgegangen
Die Stadtgrünen sind wenig verwundert über die "endlose Geschichte": "Was fehlt ist ein Kümmerer", sagt die grüne Gemeinderätin Uschi Schwarzl. Projektverantwortlich seien die Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB), offenbar gebe es aber zu wenig Personal. Zudem fehle ein Syndikatsvertrag zwischen Stadt, Land und Verkehrsbetrieben zu Regelungen rund um die neue Regionalbahn.
Verteuerung um mehr als 100 Millionen
Mittlerweile stehen Verzögerungen, Managementprobleme und Verteuerung auf mehr als 306 Millionen Euro für eine abgespeckte Version, einer Fahrt zwischen Rum und Völs außer Zweifel. Davon soll das Land 131,5 Millionen und die Stadt 174,6 Millionen zahlen. Der Bund steuert doch nichts bei, da die Regionalbahn nur eine beschleunigte Straßenbahn und eben keine förderungswürdige Nebenbahn sei. Auch der Landesrechnungshof scheint in einem Rohbericht nach Prüfung des Streckenbaus für die rote Tram begeistert.
Mittlerweile droht eine weitere Verzögerung. Die Friedensbrücke mitten in Innsbruck hält laut IVB einer neuen Straßenbahntrasse neben dem Autoverkehr statisch nicht stand. Die Brücke muss neu gebaut werden. Bis Oktober 2012 soll erst die Oberseite, dann die Unterseite erneuert werden. (ver, DER STANDARD, Printausgabe, 4.1.2012)