Juba - Bei der Gewalt zwischen verfeindeten Volksgruppen im Südsudan sind nach UNO-Angaben möglicherweise hunderte Menschen getötet worden. Es könne sich um dutzende, vielleicht aber auch um hunderte Tote handeln - die Zahl sei noch unklar, sagte die UNO-Koordinatorin für humanitäre Angelegenheiten im Südsudan, Lise Grande, am Dienstag. Unbestätigten Berichten von Augenzeugen zufolge wurden bis zu 150 Menschen bei den Angriffen getötet, die meisten davon Frauen und Kinder.

Rund 6.000 bewaffnete junge Männer vom Stamm der Lou Nuer waren in der vergangenen Woche in das Dorf Pibor in der Unruheprovinz Jonglei eingedrungen, das von Angehörigen der Murle bewohnt wird. Die Angreifer brannten Hütten nieder und plünderten ein Krankenhaus der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen. Grund für den Angriff waren angebliche Viehdiebstähle der Murle.

Zehntausende Menschen seien vor der Gewalt geflohen, erklärte Grande. Ihre Häuser und Lebensgrundlagen seien zerstört worden. Viele kehrten nun nach Pibor zurück. Tausende Menschen seien dringend auf Hilfe angewiesen. In den kommenden Wochen sei ein massiver Hilfseinsatz notwendig, um den von der Gewalt entwurzelten Menschen zu helfen. (APA)