Rom - Der Wett- und Manipulationsskandal im italienischen Fußball zieht weite Kreise. 40 weitere Kicker, darunter auch mehrere aus der Serie A und B, sind in den Sog der Ermittlungen geraten, erklärte der Staatsanwalt der norditalienischen Stadt Cremona, Roberto Di Martino, am Mittwoch. Die Untersuchungen basieren auf Aussagen des inhaftierten früheren Zweitliga-Profis Carlo Gervasoni, der sich zur Zusammenarbeit mit der Justiz entschlossen hat.

Der ehemalige Verteidiger von Piacenza war vor zehn Tagen mit dem Ex-Kapitän des Erstligisten Atalanta Bergamo, Cristiano Doni, festgenommen worden. Beide Spieler befinden sich derzeit unter Hausarrest.

Laut Gervasoni seien unter anderem zwei Lazio-Matches der vergangenen Saison, jene gegen den FC Genoa sowie in Lecce, manipuliert worden. Bei Match Lecce gegen Lazio habe die internationalen Wettbetrügerbande, die nach Ansicht der Staatsanwaltschaft Cremona mehrere Dutzend Spiele in den italienischen Profiligen manipuliert haben soll, mindestens sieben Lecce-Spieler bestochen. Sollten die Beweise ausreichen, drohen den Beschuldigten bis zu 17 Jahre Gefängnis.

Lazio, Lecce und Genoa sind jedoch nicht die einzigen Clubs, die bei den bezeichnenderweise "Last Bet" genannten Untersuchungen im Fokus der Staatsanwaltschaft steht. Die Ermittler prüfen Dutzende von Spielen auf allen höheren Ebenen seit 2009, darunter auch 20 Erstliga-Begegnungen mit Spielen des FC Bologna, US Cagliari, des SSC Napoli und von Atalanta Bergamo. Der Rückkehrer in die Serie A ist durch das Geständnis von Doni ins Zwielicht geraten. (APA)