Berlin - Die Vorarbeiten für die von Berlin geplante Metropolenbibliothek sollen nach dem Willen des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) schon 2012 beginnen. "Die Bibliothek ist das größte Projekt der neuen Legislaturperiode", sagte Wowereit in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. "Ich habe das Ziel, es so schnell wie möglich zu verwirklichen und nicht durch lange Planungsphasen nach hinten zu verschieben."

Das auf 270 Millionen Euro veranschlagte Projekt soll auf dem Gelände des früheren Flughafens Tempelhof entstehen und die bisher auf mehrere Standorte verteilte Zentral- und Landesbibliothek aufnehmen. Die CDU hatte den Neubau im Wahlkampf als unnötig und zu teuer abgelehnt. In den Koalitionsverhandlungen mit der SPD lenkten die Christdemokraten ein, forderten aber eine Kostenreduzierung.

Wowereit sagte, selbstverständlich hätten alle Seiten ein Interesse an einem möglichst kostengünstigen Bau. Dies dürfe aber nicht zu einem Qualitätsverlust führen. "Wir wollen prüfen, ob es sich für weniger Geld machen lässt, aber das ist keine conditio sine qua non, kein Fallbeil." Der bisherige Kostenrahmen ergibt sich seinen Angaben zufolge aus Berechnungen der Bauverwaltung, nicht aus Vorgaben der Kulturpolitik.

Der Neubau in Tempelhof soll nichts an den Plänen ändern, 2019 mit einem Teil der Landesbibliothek in das rekonstruierte Berliner Schloss ("Humboldt-Forum") einzuziehen. "Das ist die Vereinbarung mit dem Bund und dabei bleibt es", versicherte der Regierende. Die im Schloss für die Bibliothek geplante Fläche von 5.000 Quadratmetern sei bei der Bedarfsberechnung am Tempelhofer Feld bereits abgerechnet worden. (APA)