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Aufgrund starker Schneefälle sind weitreichende Verkerhsbehinderungen zu befürchten - die Lawinengefahr in den Bergen ist groß.

Foto: APA/Bodo Schackow

Wien - Über Westösterreich ist in der Nacht auf Freitag der Winter hereingebrochen und hat jede Menge Neuschnee mitgebracht. Davon betroffen waren vor allem die Bundesländer Vorarlberg, Tirol und Salzburg. Lawinen gingen ab, Straßen mussten gesperrt werden, höhergelegene Wintersportorte waren nicht mehr erreichbar, tausende Haushalte waren ohne Strom und gleich mehrere Urlauber mussten aus Bergnot gerettet werden.

Das Sturmtief "Andrea" hinterließ Vorarlberg rund 50 Zentimeter Neuschnee. Bei großer Lawinengefahr der Stufe 4 waren Freitag früh mehrere Straßen gesperrt, am Arlberg waren Stuben, Zürs, Lech und Warth sowie im Montafon Gargellen nicht erreichbar. Im Bregenzerwald geriet in Alberschwende ein Kamin eines Hauses nach einem Blitzeinschlag in Brand, in Egg wurde das Dach einer Schaubrennerei auf einer Länge von sechs Metern abgedeckt. Im Bezirk Feldkirch brach ein Kamin ein, in St. Gallenkirch (Montafon) stürzten auf einem Campingplatz Bäume auf zwei Wohnwagen.

In Tirol dauerte der Schneefall am Freitagnachmittag weiter an. Bei Ginzling wurde gegen 14.00 Uhr die Zillertalbundesstraße von eine Lawine bis zu vier Meter verschüttet. Verletzt wurde dabei nach ersten Informationen der Polizei niemand. Wann die B169 wieder für den Verkehr freigegeben werden kann, war vorerst nicht absehbar. Den Wintereinbruch bekamen nach wie vor auch viele Haushalte zu spüren. Nach Angaben der Tiwag-Netz AG konnten am Nachmittag weiter 4.000 Kunden im ganzen Land nicht mit Strom versorgt werden.

Gleich mehreren Urlaubern ist das Schlechtwetter zum Verhängnis geworden. Bei Längenfeld im Ötztal (Bezirk Imst) verirrten sich zwei Schneeschuhwanderer aus Italien in einem Wald im Ortsteil Aschbach. Das Ehepaar im Alter von 51 und 52 Jahren scheiterte schließlich beim Versuch, die Ötztaler Ache zu überqueren. Eine Wanderin hörte die Hilferufe. Während der Bergung tauchten zwei weitere Wanderer aus Russland auf, die den Spuren gefolgt waren. Auch sie wurden von den Bergrettern in Sicherheit gebracht.

In der Wildschönau (Bezirk Kufstein) verließ eine Gruppe dänischer Schüler im Alter zwischen 15 und 17 Jahren mit ihren Lehrern den organisierten Skiraum, um über einen Weg zu ihrer Unterkunft abzufahren. Bei Schneefall und Sturm gerieten sie beim sogenannten Weißenbachgraben in unwegsames Gelände. Gegen 21.00 Uhr konnten die Urlauber von alarmierten Rettern gesichtet und ins Tal gebracht werden. Und in Rohrberg im Zillertal hatten sich russische Urlauber im Alter zwischen 16 und 18 Jahren verirrt. Auch dort konnten Bergretter die Snowboarder unverletzt ins Tal bringen.

Heftige Schäden hat Sturmtief "Andrea" im Bundesland Salzburg zwar keine verursacht, dafür bereiteten den Einsatzkräften die Neuschneemengen Kopfzerbrechen. Wegen akuter Lawinengefahr wurden Freitag früh die Felbertauernstraße (B108) zwischen Mittersill (Pinzgau) und Matrei in Osttirol sowie die Gerlosstraße (B165) zwischen Wald im Pinzgau und dem Rankental gesperrt.

Auf hochgelegenen Alpenstraßen bestand Schneekettenpflicht für alle Fahrzeuge, wie zum Beispiel auf der B99 über den Radstädter Tauern und den Katschberg. Winterliche Fahrverhältnisse herrschten in allen Salzburger Bezirken außer in der Stadt Salzburg. Zahlreiche Straßen waren am Freitagvormittag mit Schnee bedeckt. Feuerwehrleute haben seit gestern Abend alle Hände voll zu tun, um hängengebliebene Lastwagen und Autos zu bergen. (APA)