Bild nicht mehr verfügbar.

Glashäuser in der nordöstlichen Präfektur Miyagi. Noch heuer soll mit den Arbeiten zu einer vollautomatisierten 250 Hektar großen High-Tech-Farm begonnen werden.

Foto: APA/EPA/STEPHEN MORRISON

Tokio - Japan plant in dem vom Erdbeben und Tsunami vom März verwüsteten Gebiet eine futuristisch anmutende High-Tech-Farm: Automatisierte Traktoren bestellen die Felder, Roboter ernten Weizen, Obst und Gemüse und verpacken die Lebensmittel in Kisten. Noch in diesem Jahr solle mit den ersten Planungsarbeiten vor Ort für das "Dream Project" in der Präfektur Miyagi begonnen werden, sagte ein Vertreter des Landwirtschaftsministeriums am Donnerstag. In den kommenden sechs Jahren sollen demnach vier Milliarden Yen (40 Millionen Euro) in das Projekt fließen.

Durch das Erdbeben und den folgenden Tsunami am 11. März kamen nach neuesten Angaben mehr als 19.000 Menschen ums Leben. Riesige Gebiete im Nordosten Japans wurden verwüstet, Miyagi war eine der besonders betroffenen Präfekturen. Rund 24.000 Hektar Ackerland wurden durch Salzwasser oder Öl verschmutzt oder in Folge der Atomkatastrophe von Fukushima verseucht. Die Katastrophen waren daher auch für die japanische Landwirtschaft ein schwerer Schlag.

Neue Perspektiven

Mit der 250 Hektar großen High-Tech-Farm will das Agrarministerium den Bauern des Landes neue Perspektiven bieten. Örtliche Bauern sollen die landwirtschaftliche Arbeit leiten. Mit an Bord geholt werden sollen auch Technologiekonzerne wie Panasonic, Fujitsu, Hitachi und Sharp. Die Wirtschaftszeitung Nikkei berichtete, zähle man private Investoren hinzu, könne das Projekt eine Größenordnung von umgerechnet 100 Millionen Euro erreichen.

Die Farm soll auch eine umweltfreundlichere Landwirtschaft ermöglichen. Laut Nikkei sollen von den Arbeitsmaschinen ausgestoßenes Kohlendioxid aufgefangen und den Pflanzen zugeführt werden, um deren Wachstum zu beschleunigen. Damit ließe sich auch der Einsatz von Düngemitteln reduzieren. (APA, red)