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Anel Hadzic will keinem Berater mehr blind vertrauen.

Foto: Andreas Schaad/dapd

Ried - Mit dem gesamten 23-Mann-Kader hat der Herbstkönig der Fußball-Bundesliga, die SV Ried, am Donnerstag das Training nach der Winterpause aufgenommen. Mit ins Jubeljahr 2012, in dem der Club seinen "Hunderter" feiert, startete auch Mittelfeldspieler Anel Hadzic, der in heimischen Medien bereits mit einem Wechsel zum englischen Zweitligisten Middlesbrough in Verbindung gebracht wurde. Aus dem wird jedoch definitiv nichts.

"Für mich ist das erledigt", meinte ein desillusionierter Hadzic, der sich nicht zuletzt vom eigenen Manager schlecht informiert fühlt. Denn erst dessen Aussagen gegenüber dem Internetportal "sport10.at" am Dienstag ("Middlesbrough ist bereit, eine fällige Ablösesumme für Anel Hadzic zu bezahlen. Wie es derzeit aussieht, werden wir übermorgen zu sportmedizinischen Tests nach Middlesbrough fliegen.") ließen Hadzic an den Wechsel glauben.

Doch die Engländer dementierten und stellten auch keinen offiziellen Kontakt ins Innviertel her. "Da war mir klar, dass es nichts wird", sagte der 22-Jährige. "Ich bin sehr enttäuscht worden, es war ein abgekartetes Spiel." Dass der Transfer ("Es war ein Traum, als ich das gehört habe") nun geplatzt ist, sei bitter, habe aber auch seine positiven Seiten. "Ich muss abklären, warum das von seiner Seite (Manager, Anm.) so aufgeblasen worden ist", meinte Hadzic. "Ich habe gesehen, wie dreckig das Geschäft ist und mir geschworen, dass ich keinem Berater mehr blind vertrauen werde. Ich will jetzt zuerst alles schwarz auf weiß haben."

Trainer Paul Gludovatz nahm die Sache gelassen. "Ich bin im Training nicht darauf eingegangen, habe auch nie mit dem Transfer gerechnet", meinte der Burgenländer, der die Ereignisse aber am Freitag in einem persönlichen Gespräch mit seinem Spieler aufarbeiten will.

Mit im Training waren am Donnerstag auch die beiden Jung-Rieder Julian Baumgartner und Thomas Burghuber. Von Präsident Johann Willminger erhielt Kapitän und Tormann Thomas Gebauer stellvertretend für die gesamte Mannschaft einen Glücksbringer, einen kleinen silbernen Fußball an einer Silberkette. "2012 wird ein bedeutendes Jahr für die SV Ried", betonte Willminger. "Zum einen, weil wir unser 100-Jahr-Jubiläum feiern. Zum anderen aber auch sportlich, weil ich weiß, dass ich mich auf sie verlassen kann und sie einen tollen Teamgeist entwickelt haben."

Am Freitag brechen die Rieder in den nahen bayrischen Kurort Bad Füssing auf, in dem bis Sonntag ein Lauftrainingslager stattfindet, folgende Fixpunkte sind Tests gegen den SV Grödig (14. Jänner) bzw. den LASK (21. Jänner) ehe es von 23. Jänner bis 1. Februar ins Trainingslager nach Belek geht. (APA)