Astana/Moskau - Nach blutigen Unruhen im autoritär regierten Kasachstan ist die betroffene Stadt Schanaosen von der für den 15. Jänner angesetzten Parlamentswahl ausgeschlossen worden. Stabilität und Sicherheit in dem Ort seien nach der Niederschlagung eines Ölarbeiterstreiks am 16. Dezember mit mindestens 16 Toten und mehr als 100 Verletzten nicht gewährleistet. Das erklärte der Verfassungsrat des zentralasiatischen Landes am Freitag in der Hauptstadt Astana.

Die Opposition kritisierte die Entscheidung nur eine Woche vor der Abstimmung. Präsident Nursultan Nasarbajew hatte erst vor kurzem den Ausnahmezustand in Schanaosen bis zum 31. Jänner verlängert.

Im Westen Kasachstans streiken Arbeiter seit mehr als einem halben Jahr für höhere Löhne. Der seit Sowjetzeiten mit harter Hand regierende Nasarbajew hatte "Hooligans" für die Ausschreitungen verantwortlich gemacht, jedoch auch leitende Ölmanager und Stadtangestellte entlassen. Videos im Internet zeigen nach Angaben der Regierungsgegner, wie Polizisten auf Zivilisten schießen. (APA)