Saarbrücken - CDU und SPD wollen im Saarland nach dem Bruch des Jamaika-Bündnisses über eine schwarz-rote Regierungskoalition sprechen. Der SPD-Landesvorstand beschloss am Samstag, ein entsprechendes Angebot der regierenden CDU anzunehmen, wie SPD-Landeschef Heiko Maas sagte. Die Parteispitze hatte sich schon am Vorabend für Gespräche über eine Regierungsbeteiligung der SPD ausgesprochen. Neuwahlen schließt Maas aber ausdrücklich nicht aus.

Es sollten noch in der kommenden Woche Sondierungsgespräche mit der CDU aufgenommen werden, schlug der SPD-Fraktionschef nach knapp vierstündigen Beratungen in Saarbrücken vor. Er gehe davon aus, dass "im Laufe des Monats Klarheit" herrsche, ob das Saarland künftig von einer großen Koalition geführt werde oder ob es Neuwahlen gebe.

Auch Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer versprach, die Beratungen "sehr zügig" auf den Weg zu bringen. Es werde "schnellstens Kontakt" aufgenommen. Die CDU-Regierungschefin zeigte sich sehr zufrieden mit dem Votum des SPD-Landesvorstandes: "Wir haben das Angebot unterbreitet und begrüßen insbesondere, dass es eine große Einigkeit gab, dem Votum des Landesvorsitzenden Heiko Maas und des SPD-Präsidiums zu folgen."

Am Vortag hatte Kramp-Karrenbauer das bundesweit erste Landesbündnis von CDU, Grünen und FDP - auch Jamaika-Koalition genannt - für gescheitert erklärt und eine Krise der Saar-FDP dafür verantwortlich gemacht. (APA)