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Pelinka und Wrabetz im September 2011.

APA-FOTO: HELMUT FOHRINGER

Wien - Der bisherige SPÖ-Stiftungsrat Niko Pelinka hat ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz angeboten, seine Bewerbung als dessen Büroleiter zurückzuziehen. "Er hat mich allerdings darum gebeten, meine Bewerbung aufrecht zu erhalten. Mein Angebot steht aber natürlich weiterhin", sagte Pelinka im Interview mit der "Kronen Zeitung", das am Samstag online vorab veröffentlicht wurde. Grund war der "doch massive mediale Sturm, der da losgetreten wurde".

Dass sich die Debatte um die ORF-Postenbesetzungen so sehr an seiner Person entzünden, kann Pelinka offenbar nicht ganz nachvollziehen: "Ich glaube, die Debatte hat eine Symbolebene erreicht, die mit meiner Person nichts mehr zu tun hat. Ich bin hier für viele und vieles der Blitzableiter", sagte er.

Kein politisches Mandat

Mit der Zuschreibung, sein Avancement zum Büroleiter fuße auf einem Wunsch der SPÖ, kann der Vertraute von SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas, der bis zuletzt als Leiter des SPÖ-"Freundeskreises" im Stiftungsrat tätig war und als solcher die Wiederwahl von Wrabetz mitorchestriert hatte, wenig anfangen. "Das ist schlichtweg falsch", so Pelinka. Er sei noch nie auf einem politischen Mandat gesessen. "Ich habe als Stiftungsrat Alexander Wrabetz unterstützt, weil ich der Meinung war und weiterhin bin, dass er ein sehr guter Generaldirektor ist. Auch wenn jetzt versucht wird, die Legende der SPÖ als Handlungsmaxime meiner Person zu spinnen: So ist es nicht."

Auch habe er das Angebot, für Wrabetz zu arbeiten, nicht aufgrund seines Stimmverhaltens bekommen, betonte er. Man habe einander in den vergangenen zwei Jahren sehr intensiv kennengelernt. "Aus dieser gemeinsamen Zeit ist Respekt und Vertrauen erwachsen und daraufhin hat mich Alexander Wrabetz gefragt, ob ich sein Büroleiter werden möchte." Eine Einmischung in die redaktionellen Abläufe oder Entscheidungen werde es vom ihm jedenfalls nicht geben, sagte er. "Ich habe weder vor, die journalistische Unabhängigkeit der ORF-Mitarbeiter in Frage zu stellen, geschweige sie konterkarieren zu wollen. Ich werde mich nie in irgendeiner Form in journalistische Arbeitsprozesse einmischen."

"Fühle mich (...) gewappnet für diesen Job"

Qualifiziert fühlt er sich für den Job jedenfalls: "Es ist eine Zuarbeiterfunktion für einen Generaldirektor eines großen Unternehmens. Ich fühle mich deshalb durch meine Erfahrung im Unterrichtsministerium (dort fungierte Pelinka als Pressesprecher für Ministerin Claudia Schmied, Anm.) und meine guten Kenntnisse des ORF - ich war immerhin knapp zwei Jahre im Stiftungsrat dieses Unternehmens - sehr wohl gewappnet für diesen Job. Vor allem, weil es zwischen mir und Alexander Wrabetz eine gute Arbeitsbeziehung gibt." Ob dies nur die Ouvertüre für den Job des ORF-Generalsekretärs bilde? "Nein. Wenn der Generaldirektor einen Generalsekretär wollte, könnte er ihn ja jederzeit ernennen. Da braucht er keinen anderen Job als Zwischenstopp."

Dass die geplante Postenbesetzung auch in der SPÖ Kritiker wie die Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller auf den Plan ruft, nimmt Pelinka gelassen: "Ehrlich gesagt lasse ich mir von keinem Politiker vorschreiben, welchen Karriereweg ich nehme", erklärte er. "Das ist ein persönlicher Karriereschritt, der mit Politik überhaupt nichts zu tun hat und insofern muss man in aller Klarheit festhalten: Die Politik muss sich da auch raushalten." (APA)