Rom - Die Fusion zwischen Fiat und dem US-Partner Chrysler wird nach 2015 erfolgen. Dies berichtete Fiats Geschäftsführer Sergio Marchionne in einem Interview mit der Tageszeitung "Detroit Free Press" kurz vor Eröffnung des Autosalons von Detroit. Auch der Börsengang der fusionierten Gesellschaft in Wall Street werde nicht vor 2015 erfolgen, versicherte Marchionne. Im selben Jahr werde er auch seinen Nachfolger wählen.

Marchionne betonte, dass Chrysler sich 2012 mit großen Herausforderungen auseinandersetzen werde. In diesem Jahr wird das Modell "Dodge Dart" auf den Markt gebracht, das erste Fahrzeug, das komplett auf Fiat-Technologie basiert. "Detroit Free Press" kürte Marchionne als Geschäftsführer des Jahres für die erreichten Ziele. "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mit besseren Ergebnissen gerechnet hatte", so Marchionne.

Nach mehr als zweijähriger Sanierung steht Fiat bei Chrysler kurz vor dem Ziel: Der italienische Autobauer hat diese Woche seinen Anteil an der ehemaligen Daimler-Tochter um weitere fünf Prozentpunkte aufgestockt und damit einen Meilenstein auf dem Weg zu einer vollständigen Integration der Konzerne erreicht. Marchionne will aus den beiden Traditionsmarken einen transatlantischen Rivalen für General Motors, Toyota und Volkswagen schmieden. Der italienische Autobauer hält nun 58,5 Prozent an Chrysler.

Die Italiener haben sich vertraglich verpflichtet, mit dem Dodge Dart ein Auto mit geringem Benzinverbrauch in den USA zu produzieren. Damit nahm Fiat die letzte Hürde für einen vollständigen Rückzug des US-Staates aus Chrysler. 2009 war die US-Regierung zur Rettung der US-Traditionsmarke eingestiegen, Fiat übernahm damals 20 Prozent. Zu der Vereinbarung gehörte, dass Fiat seinen Anteil jeweils um fünf Prozentpunkte ausbauen kann, sobald bestimmte Vorgaben in der Unternehmensentwicklung erfüllt wurden. Die Verpflichtung, die Limousine Dodge Dart in einem in Illinois zu produzieren, war die letzte Auflage. Sechs Jahre früher als geplant zahlte Fiat bereits im vergangenen Sommer Darlehen der Regierungen der USA und Kanadas zurück. (APA)