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Wegen des bereits seit Tagen anhaltenden Schneefalls waren die Straßen- und Zugverbindungen nach Vorarlberg nicht mehr passierbar. Hier ist ein Schienenräumfahrzeug im Bahnhof Hochfilzen im Bezirk Kitzbühel zu sehen.

Foto: dapd/Kerstin Joensson

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Manche Straßen wurden vorsorglich wegen Lawinengefahr gesperrt.

Foto: APA/DIETMAR MATHIS

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Die großen Neuschneemengen haben auch zu Schäden geführt - wie hier in Blons in Vorarlberg.

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Eine Webcam im Montafon. Mehr Livecams in Vorarlberg finden Sie hier.

Foto: silvretta-Montafon.at

Bregenz/Innsbruck/Salzburg - Hohe Lawinengefahr, zahlreiche Straßen- und Bahnsperren, neuerliche Schneefälle und von der Umwelt abgeschnittene Orte: Das Schneechaos in Westösterreich hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Nach einer weiteren Nacht mit intensiven Schneefällen war Montagvormittag Vorarlberg vom Rest Österreichs abgeschnitten. Nach der Beseitigung der auf die Arlberg-Schnellstraße (S16) gestürzten Bäume konnte die Straße laut Autobahnpolizei kurz vor 12.00 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden. Damit war auch die Zufahrt zum Arlbergtunnel gewährleistet. Laut ÖBB soll die Sperre der Bahnverbindung noch bis Dienstag, 12.00 Uhr dauern - alle aktuellen Bahnstreckensperren sind hier abrufbar.

Schneefall hat auch in Tirol weiter für Probleme gesorgt. In weiten Teilen des Landes wurde die Lawinengefahr als "groß" eingestuft, der Wert "4" auf der fünfteiligen Skala. Immer wieder sorgten umgeknickte Bäume für Behinderungen oder gekappte Stromleitungen. In den Morgenstunden waren rund 10.000 Tiroler Haushalte ohne Strom. Laut der Tiwag Netz AG waren rund 200 Mitarbeiter im Einsatz, um die Störungen zu beheben.

Schnee mit Hubschraubern aufgewirbelt

In Vorarlberg hatten zwei Hubschrauber des Bundesheeres den Schnee von den umgedrückten Bäumen auf der Arlberg-Schnellstraße aufgewirbelt, im Anschluss war die Räumung der S16 möglich. Dadurch war dann auch die Zufahrt zum Arlbergtunnel wieder gewährleistet. Eine erste Entwarnung gab es auch im Montafon. Nach der Absprengung von Lawinen war die Silvrettastraße (L188) nach 11.00 Uhr wieder befahrbar. Damit war das Hochmontafon - die Ortschaften St. Gallenkirch, Gaschurn und Partenen - wieder zugänglich.

Die eingeschneiten "Ländle" Arlberg-Orte Lech, Zürs, Stuben und Klösterle waren am Montagnachmittag wieder auf dem Straßenweg erreichbar. Sowohl die Arlbergstraße (L197) als auch die Lechtalstraße (L198) konnten um 15.30 Uhr freigegeben werden, erklärte Lechs Bürgermeister Ludwig Muxel. In Vorarlberg blieb damit vorerst einzig Gargellen im Montafon von der Umwelt abgeschnitten. In Gargellen wird Dienstag früh erneut über die Situation befunden. Muxel sprach angesichts der Schneemassen am Arlberg von einer "außergewöhnlichen Situation". Zu dieser Jahreszeit sei in Lech seit 30 Jahren nicht mehr so viel Schnee gelegen wie heuer, sagte Muxel und verwies auf eine 2,40 Meter dicke Schneedecke im Ort.

Wetterbedingte Zwischenfälle auch in Tirol

In Tirol gab es zahlreiche Straßensperren, auch Bahnverbindungen waren unterbrochen. Neben der Arlbergbahn waren das laut ÖBB die Brixentalbahn zwischen Wörgl und Saalfelden, die Karwendelbahn zwischen Innsbruck und Scharnitz und die Außerfernbahn zwischen Reutte und Garmisch. Wegen Lawinengefahr und umgestürzter Bäume gesperrt waren unter anderem die Seefelder Straße (B177) zwischen Zirl und Scharnitz, die Loferer Straße (B178) zwischen Steinpass und Wörgl und die Tannheimer Straße (B199) zwischen Weißenbach am Lech und Oberjoch. Nach wie vor waren unter anderem das Hintere Paznauntal ab Kappl und Seitentäler des Lechtals nicht erreichbar.

Die Suche nach einem seit Samstag im Skigebiet Axamer Lizum im Tiroler Bezirk Innsbruck-Land vermissten 15-Jährigen wurde am Montag erneut erfolglos abgebrochen (siehe Bericht).

Auf der Pillerbergstraße im Bezirk Schwaz wollte ein 27-Jähriger mit seinem allradbetriebenen Wagen ein Auto ohne Schneeketten bergwärts schleppen. Die beiden Pkws blieben aber hängen und begannen zu rutschen. In weiterer Folge schlitterten die Autos sich drehend die Straße hinunter und kollidierten mit insgesamt fünf weiteren Fahrzeugen.

Sperren in Tirol und Salzburg

Auch das Bundesland Salzburg hatte mit den enormen Schneemassen zu kämpfen. Die schneebedingten Straßensperren im Pinzgau waren am Montagnachmittag weiterhin aufrecht. Schwerpunkt der Aufräumarbeiten war Taxenbach, wo durch die Schneelast Dutzende Bäume auf die Pinzgauer Bundesstraße gestürzt waren. Die Arbeiten sollten mindestens bis 20.00 Uhr dauern.

Einschränkungen gab es weiterhin im Bahnverkehr. Die Westbahn war zwischen Wörgl und Saalfelden unterbrochen, die ÖBB richteten einen Schienenersatzverkehr ein. Auch die Strecke zwischen Bischofshofen und Radstadt im Pongau war noch blockiert. Und zwischen Lend und Taxenbach war nur eingleisiger Betrieb möglich.

Zu Problemen kam es auch bei der Stromversorgung, weil immer wieder Bäume unter der Schneelast auf Leitungen fielen. Die Gemeinde Mühlbach am Hochkönig war am Vormittag drei Stunden nicht am Netz, weil beide Anbindungen gleichzeitig ausgefallen waren. Und seit etwa 13.30 Uhr war halb Leogang ohne Strom, der gesamte Lungau wiederum wurde von der Kelag aus Kärnten versorgt. (APA/red)