Wien - Die Wiener Börse hat die Sitzung am Montag bei durchschnittlichem Volumen mit deutlich tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel 36,39 Punkte oder 1,92 Prozent auf 1.854,79 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex ungefähr auf der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 1.855 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,00 Prozent, DAX/Frankfurt -0,67 Prozent, FTSE/London -0,66 Prozent und CAC-40/Paris -0,30 Prozent.

Nach einem moderaten Kursplus im Frühhandel drehte der ATX am Vormittag ins Minus und sackte bis Handelsschluss um knapp zwei Prozent ab. Das negative Sentiment des europäischen Umfelds hatte die Notierungen belastet, kommentierte ein Wiener Händler. Im Blickpunkt stand zum Wochenauftakt insbesondere das Treffen der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy. Bei diesem wurde über weitere Schritte in der Schuldenkrise sowie eine Umsetzung des geplanten "Fiskalpakts" beraten.

Marktteilnehmern zufolge trübten am Nachmittag zudem neue Meldungen aus Ungarn die Stimmung an den Märkten. Das finanziell angeschlagene EU-Land hat im abgelaufenen Jahr ein mehr als doppelt so hohes Haushaltsdefizit wie zuletzt geplant eingeräumt. Der Fehlbetrag beläuft sich auf 1,73 Billionen Forint (etwa 5,5 Milliarden Euro). Das Defizit liege damit 252 Prozent über der ersten Jahresschätzung der Regierung in Budapest und 110 Prozent über der jüngsten Schätzung, hieß es weiter.

In Wien zeigten sich die Indexschwergewichte mehrheitlich in der Verlustzone. Deutlich unter Druck gerieten Wienerberger (minus 3,50 Prozent auf 6,90 Euro), Andritz (minus 1,87 Prozent auf 65,68 Euro) sowie Telekom Austria (minus 2,93 Prozent auf 8,72 Euro). Zudem notierten Immobilientitel weit unten auf der Kurstafel. CA Immo gaben 3,83 Prozent auf 8,03 Euro ab, conwert büßten 4,32 Prozent auf 7,97 Euro ein und Immofinanz rutschten um satte 5,05 Prozent auf 2,18 Euro ab und führten damit die Liste der Verlierer an.

Ebenso mussten Bankenwerte klare Einbußen verzeichnen. Erste Group sackten um 3,94 Prozent auf 11,95 Euro ab, Raiffeisen notierten um 1,40 Prozent schwächer bei 18,64 Euro. Auch im europäischen Vergleich tendierte der Bankensektor tief im roten Bereich. Die schlecht gestartete Kapitalerhöhung der italienischen Großbank UniCredit hatte die Branche merklich belastet, hieß es aus Marktkreisen.

Neue Unternehmensnachrichten kamen zu Wochenstart von der Strabag. Der Bauriese hat in Polen einen Schnellstraßen-Auftrag über 254 Mio. Euro an Land gezogen. In 27 Monaten sollen Töchter des Konzerns zwei Abschnitte der Schnellstraße S8 mit einer Gesamtlänge von fast 40 Kilometern errichten. Die Papiere schlossen mit einem Abschlag von 1,75 Prozent auf 23,00 Euro.

Mit einem moderaten Kursgewinn von 0,52 Prozent auf 24,06 Euro konnten indessen OMV aus der Sitzung gehen. Die rumänische Konzern-Tochter Petrom sucht mit dem US-amerikanischen Ölriesen Exxon Mobil nach Erdöl im Schwarzen Meer, hieß es.

 

Die zehn größten Kursgewinner


      1. BWT AG                            +3,80 Prozent
      2. ROSENBAUER INTERNATIONAL AG       +3,66 Prozent
      3. CENTURY CASINOS INC               +3,11 Prozent
      4. PALFINGER AG                      +2,70 Prozent
      5. AT&S AUSTRIA TECH.&SYSTEMTECH.    +2,54 Prozent
      6. WOLFORD AG                        +2,24 Prozent
      7. DO&CO RESTAURANTS&CATERING AG     +1,98 Prozent
      8. ZUMTOBEL AG                       +1,31 Prozent
      9. AMAG AUSTRIA METALL AG            +1,31 Prozent
     10. UNIQA VERSICHERUNGEN AG           +1,11 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer


      1. IMMOFINANZ AG                     -5,05 Prozent
      2. BRAIN FORCE HOLDING AG            -4,65 Prozent
      3. CONWERT IMMOBILIEN INVEST SE      -4,32 Prozent
      4. LENZING AG                        -4,27 Prozent
      5. ERSTE GROUP BANK AG               -3,94 Prozent
      6. CA IMMOBILIEN ANLAGEN AG          -3,83 Prozent
      7. WIENERBERGER AG                   -3,50 Prozent
      8. POLYTEC HOLDING AG                -3,29 Prozent
      9. TELEKOM AUSTRIA AG                -2,93 Prozent
     10. EVN AG                            -2,75 Prozent (APA)