Die TV-Version von Ubuntu.

Grafik: Canonical

In den letzten Tagen pfiffen es die sprichwörtlichen Spatzen schon von den Dächern, nun macht man es offiziell: Im Vorfeld der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas hat Ubuntu-Hersteller Canonical eine speziell auf Fernseher ausgerichtete Variante der eigenen Linux-Distribution präsentiert.

Prototyp

Diese demonstriert man auf der CES gleich anhand eines entsprechenden TV-Prototypen, geht es nach dem Hersteller soll das eigene System künftig fix in Fernsehern verbaut werden. Dabei zeigt man sich überzeugt davon, dass es einen Bedarf für einen "neutralen Player" im derzeit rasch wachsenden Markt für TV-Betriebssysteme gibt - noch dazu für einen, der offener als die abgeschlossenen Welten von Apple und Google sei.

Die aktuelle Version der Software bedient sich der Erweiterbarkeit des Ubuntu-Desktops Unity mittels sogenannter "Lenses" um eine eigene TV-Umgebung zu erzeugen. Darüber gibt es dann beispielsweise die Möglichkeit Filme zu streamen oder Musik zu hören. Den Start des Systems will man in den USA und China vornehmen, andere Regionen sollen hinzugefügt werden, wenn es gelingt für zugehörige Content-Abkommen zu schließen.

Angebot

Canonical will die Ubuntu-TV-Variante den Herstellern kostenlos anbieten, Geld macht man dann wohl über eine Beteiligung an den Verkäufen von Filmen und Co. Erste fix damit ausgestattete Fernseher sollen Ende des Jahres auf den Markt kommen, konkrete Abkommen mit Herstellern kann oder will man derzeit aber noch nicht nennen. Der Hersteller betont zudem, dass das wachsende Engagement in zusätzlichen Sparten keineswegs einen Abgang vom Fokus auf den klassischen Desktop bedeuten soll. (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 09.01.12)