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In Detroit beginnt die wichtigste Automesse der USA. Nach schweren Zeiten in der Wirtschaftskrise herrscht auf dem zweiwöchigen Branchentreff wieder ein bisschen Optimismus. Die Stadt liegt im von der Autoindustrie dominierten nördlichen Bundesstaat Michigan nahe der kanadischen Grenze und ist Stammsitz des größten Herstellers der Welt, General Motors.

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Mehr als ein Dutzend Autohersteller haben sich angesagt, mindestens 40 neue Modelle sollen vorgestellt werden. Die Autoshow hat in den vergangenen Jahren allerdings an Bedeutung verloren. Der Blick der Automobilkonzerne richtet sich zunehmend auf die asiatischen Märkte.

Im Bild: Detroit

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Zuhause ist die Detroit Motor Show im Cobo Center am Washington Boulevard mitten in Motown. Im vergangenen Jahr kamen mehr als 735.000 Besucher auf das Messegelände. Nach der Krise sitzt das Geld bei den US-Autokäufern wieder lockerer, die Verkäufe kletterten im vergangenen Jahr um 10,3 Prozent auf 12,8 Millionen Autos.

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Für das kommende Jahr rechnen die Konzerne mit 13,5 bis 14,5 Millionen verkauften Wagen. Vor allem Pick-up-Trucks und Geländewagen sind beliebt, wenngleich auf der Messe der Trend zu Klein- und Kompaktwagen nicht zu leugnen ist.

Im Bild: Der 2013er Cadillac ATS

Foto: EPA/Maury

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Die Messe dient vor allem den US-Herstellern General Motors, Ford und Chrysler dazu, ihre Produkte vor heimischem Publikum zu präsentieren. Aber auch die europäischen und speziell die deutschen Anbieter wie Audi, BMW und Mercedes sind auf der Detroit Motor Show immer stark vertreten.

Im Bild: Hier wird noch ausgepackt, und zwar ein Cadillac XTS

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Das Wachstum auf den wichtigsten Märkten China, Vereinigte Staaten und Japan bleibt solide, wenn auch mit verringertem Tempo und verbunden mit Rückgängen in Westeuropa. Global wird der Automarkt 2012 wohl um drei bis vier Prozent wachsen - nach fünf Prozent im vorigen Jahr. Die Wirtschaftsflaute in Südeuropa jedoch wirkt sich unmittelbar auf den Absatz von Autos aus, da Verbraucher in schlechten Zeiten größere Anschaffungen scheuen.

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Nach dem Boom der vergangenen Jahre müssen sich die Autobauer vor allem in China auf härtere Zeiten einstellen. Der Absatz auf dem größten Automarkt der Welt wächst spürbar langsamer. Die obersten Wirtschaftslenker in Peking wollen außerdem internationale Autohersteller künftig nicht mehr so fördern wie in der Vergangenheit. Ein wichtiges Thema, denn China war in den vergangenen Jahren das Zugpferd Nummer eins der weltweiten Autokonjunktur. Für viele Autobauer wie etwa VW ist der Boom-Markt längst der wichtigste Absatzmarkt weltweit.

Im Bild: Volkswagen Tiguan bei der Qualitätskontrolle in Wolfsburg

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Die Autokonzerne haben sich ihren Messeauftritt einiges kosten lassen. Selbst der Schwächste der "Detroit Three", Chrysler, ist mit einem aufwendigen Stand vertreten. Und die Luxusauto-Abteilung findet ohnedies immer und überall Anklang.

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Gerade die schönen Gefährte sind hier gut aufgehoben, Nordamerika ist trotz des Booms in China noch immer der wichtigste Markt für Luxusautos.

Im Bild: Aston Martin

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Folgerichtig feiert hier auch die Coupé-Version des neuen Porsche 911 Premiere, ab März darf sich der Sportwagenfahrer darauf freuen. Zu haben ist der Sportler ab etwas über 100.000 Euro. Los geht das offene 911er-Vergnügen bei 350 PS.

Im Bild: Porsche 911 Carrera Cabrio

Foto: Porsche

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Was die Deutschen in Detroit an Neuheiten zeigen, ist durchaus auch grün und umweltfreundlich. Auch das dort erstmals präsentierte Mercedes-Benz-Sportcoupé SL trägt dem Wunsch nach sparsamem Verbrauch mit einer teuren Vollaluminium-Karosserie Rechnung. Je nach Modell werden damit bis zu 140 Kilogramm Gewicht abgespeckt. In Verbindung mit der neuen Motorengeneration soll der neue SL immerhin bis zu 28 Prozent sparsamer als sein Vorgänger sein.

Im Bild: Dieter Zetsche neben dem 2013er SL

Foto: Reuters/Cassese

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Mercedes präsentiert die neue Generation des SL damit zuerst dem amerikanischen Publikum. Zu den Deutschen wird der Luxussportler dann im Frühjahr auch mit Hybridantrieb rollen.

Im Bild: 2013er Mercedes-Benz SL von innen

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Daneben spielen auch Hybridfahrzeuge, die Elektro- und Verbrennungsmotor kombinieren, eine wichtige Rolle. Mercedes führt zwei Hybride auf Basis der E-Klasse vor. In dem E 300 Bluetec Hybrid wird der (sonst als 250 CDI bekannte) 2,2-Liter-Diesel mit 204 PS von einem 27 PS starken Elektromotor unterstützt. Der Verbrauch: 4,2 Liter.

Foto: Mercedes

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Die deutschen Hersteller wollen vor allem bei Hybridantrieben Boden auf die japanischen Hersteller gutmachen, die bei alternativen Antrieben bisher die Nase vorn haben. Daneben setzen sie auf Dieselantriebe, die in Nordamerika bisher eine Nebenrolle spielen.

Im Bild: BMW i8 Conzept

Foto: Reuters/Sancya

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Einige Jährchen hat hingegen dieses Modell auf dem Buckel. Gefallen findet es verständlicherweise dennoch.

Im Bild: 1952er Mercedes-Benz 300 SL

Foto: Reuters/Cassese

Vergleichsweise brav, aber ebenfalls mit einem Hybrid ausgerüstet ist der VW Jetta. Der US-Bestseller des Wolfsburger Autobauers stand bisher nur mit Benziner und Diesel bei den Händlern.

Foto: VW

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Die größten Messeauftritte haben General Motors und Ford.

Im Bild: Ford Fusion

Foto: Reuters/Cook

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Das übergroße Logo der GM-Massenmarke Chevrolet ist schon vom anderen Ende der Halle aus zu sehen, in der sich die gesamte Autoshow abspielt.

Im Bild: Der 2013er Cadillac ATS bei seinem Debüt in Detroit

Foto: AP/Sancya

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Die Opel-Mutter rückt daneben vor allem ihre Premiummarke Cadillac ins Scheinwerferlicht, die mit dem neuen Einstiegsmodell ATS den deutschen Rivalen auf ihrem Heimmarkt die Kunden abspenstig machen soll. Die Limousine soll in der beliebten Mittelklasse für frischen Wind sorgen.

Im Bild: Mark Reuss, Präsident von GM Nordamerika, vor dem 2013er Cadillac ATS

Foto: Reuters/Cook

Der turbogeladene Zweiliter-Vierzylinder entwickelt bis zu 270 PS. Mit 135 PS Literleistung hat das Triebwerk einen der besten Werte für aufgeladene Benziner. Und auch das Innenleben scheint zu begeistern.

Im Bild: Ein Reporter im neuen Cadillac

Foto: EPA/Maury

Während die auf dem US-Markt starken japanischen und südkoreanischen Hersteller eher schlichte Stände aufgebaut haben ...

Im Bild: Hyundai hat dem Veloster einen neuen Turbomotor verpasst

Foto: Hyundai

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... lassen es die deutschen Konzerne krachen - im Bild die VW-Welt.

Foto: Reuters/Cook

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Die deutschen Autobauer haben im vergangenen Jahr bei den Verkäufen in Nordamerika kräftig zugelegt und wollen den guten Lauf fortsetzen. Mini nimmt etwa seinen etwas aufgeblasen wirkenden neuen Roadster mit.

Foto: Reuters/Sancya

Im kleinen Dicken kommen vier Motoren von 122 bis 211 PS zum Einsatz.

Foto: Mini

In der Summe sind die Neuwagenverkäufe der deutschen Autobauer mit 8,2 Prozent aller Neuwagen in den USA "überschaubar". Laut einer Studie des Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen soll allerdings die Produktionskapazität der deutschen Hersteller in Nordamerika von derzeit 965.000 Fahrzeugen bis 2015 auf 1,59 Millionen klettern.

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VW hat eine Milliarde Dollar in sein 2011 eröffnetes Werk in Chattanooga in Tennessee investiert. BMW und Daimler planen den Ausbau ihrer US-Werke mit neuen Modellen. Als letzte deutsche Premiummarke will nun auch Audi in den USA produzieren.

Im Bild: Der überarbeitete Audi A4 feiert US-Premiere. Neben den äußeren Neuerungen an der Front gibt es unter der Haube frische Technik. Sämtliche Motoren haben jetzt eine Turboaufladung, auch Start-Stopp-Technik ist serienmäßig an Bord.

Foto: Audi

Auch BMW will in Amerika sein neuestes Mittelklasse-Modell an die Kunden bringen. Der neue 3er soll dafür sorgen, den gerade eroberten Thron als führender Luxusautobauer in den USA zu verteidigen.

Foto: BMW

Bentley betreibt in Detroit Downsizing: Die Modelle Continental GT und GTC werden künftig optional auch mit einem doppelt aufgeladenen V8-Motor ausgerüstet. Als Motor dient der bekannte Biturbo-W12, dessen Basis Konzernmutter Volkswagen beisteuert.

Im Bild: 507 PS im Powerpaket

Foto: NAIAS

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Auf grünen Antrieb setzt weiterhin Toyota mit dem bewährten Hybridantrieb. Der Prius C teilt sich die Technik mit dem Hybridvorreiter Prius. Mit der Kombination aus 1,5-Liter-Benziner und Elektromotor kommt der Prius C auf 136 PS. Toyota hat in Sachen Hybridtechnik weiterhin die Nase vorn. Umweltschutz muss in Detroit eine wichtige Rolle spielen.

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Der Grund sind die geplanten neuen Umweltauflagen der amerikanischen Regierung. Ziel der Regierung ist eine Übereinkunft mit den Autoherstellern, durch die der Spritverbrauch der Autos langfristig halbiert werden soll - ausgerechnet in Amerika, wo schwere Geländewagen der Ford-F-Serie besonders beliebt sind. Oder solche wie der Range Rover (im Bild: Evoke).

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Bis 2025 sollen alle Wagen in den Vereinigten Staaten im Durchschnitt mit 4,3 Litern auf 100 Kilometer auskommen. Die neuen Regeln gelten als ambitioniert, sind aber andererseits nicht strenger als in Europa, wo in etwa dasselbe Ziel schon 2020 erreicht sein soll.

Im Bild: Grün - auch wenn man es dem fetten Gefährt nicht ansieht - ist auch der Hybrid von Volvo: Der XC 60 Plugin-Hybrid bringt es in der Kombination auf 350 PS.

Foto: Volvo

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Neues soll es auch im Hause Smart geben: einen Pickup für den Strand - oder den Stadtverkehr der Zukunft. Die Bezeichnung für das exotische Gefährt lautet For-us. Auf die ersten Bilder darf man gespannt sein. (red, derStandard.at, 9.1.2011)

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