Wien - In ihrem 80-seitigen Bericht fasst Amnesty International die Menschenrechtssituation der Staaten des Arabischen Frühlings zusammen. Der Bericht mit dem Titel "Year of Rebellion - The State of Human Rights in the Middle East and North Africa" in Zahlen:

Eingesperrt: 7000 Häftlinge wurden im November in provisorischen Gefangenenlagern in Libyen festgehalten. Mehr als 300 Menschen wurden in Saudi-Arabien bei Demonstrationen festgenommen, 16 Männer in einem einseitigen Verfahren zu fünf bis 30 Jahren Haft verurteilt. 100 Mitglieder der aserbaidschanischen Minderheit im Iran wurden inhaftiert. 24 Aktivisten in Kuwait, die den Rücktritt des Premierministers gefordert und kurzfristig das Parlamentsgebäude besetzt hatten, wurden im November festgenommen und zwei Wochen später wieder freigelassen.

Auf der Flucht: In Libyen flohen alleine 30.000 Menschen aus der Stadt Tawargha. 20.000 Syrer flohen in die Türkei, weitere 3000 in den Libanon, mindestens 1000 nach Jordanien. Rund 5000 Flüchtlinge aus Subsahara-Gebieten leben nach wie vor in Wüstenlagern in Tunesien und notdürftigen Zelten in Saloum. Mindestens 1500 Libanesen, die versuchten, mit Booten nach Europa zu fliehen, sind dabei ertrunken.

Getötet: Mehr als 3800 Menschen kamen in Syrien im Zuge der Proteste ums Leben, darunter 200 Kinder. 190 Personen in Syrien, darunter auch Kinder, starben in Haft. Mindestens 840 Menschen wurden während der 18 Tage dauernden Proteste in Ägypten getötet und mehr als 6000 verletzt. Über 300 Menschen starben während des Umbruchs in Tunesien, 700 wurden verletzt. Mehr als 200 Menschen wurden im Jemen während der Proteste nachweislich getötet, viele von ihnen wurden von Schützen der Regierung niedergeschossen. Hunderte starben laut Schätzungen in bewaffneten Auseinandersetzungen. 47 Menschen kamen während der Proteste in Bahrain ums Leben, mindestens fünf starben infolge von Folter im Gefängnis. (APA)