Das hat der ORF lange nicht erleben müssen, dass sich die Leute auf seine Kosten einen Karl machen. Als Reaktion darauf, dass der Fraktionschef der SPÖ im Stiftungsrat, Niko Pelinka, nun Bürochef beim Generalintendanten werden soll, haben sich etliche Leute auch beworben. Einige per Schmäh, einige von der Qualifikation her durchaus ernst zu nehmen. Alle denken sich offenbar, wenn es "einegeht", dass ein führendes Mitglied des ORF-Aufsichtsrates (das war Pelinka nämlich), das dem Generaldirektor den Job sichert, dann bei diesem einen Schlüsseljob bekommt, dann kann ich mich auch bewerben. Der Bewerber Robert Seeger junior, selbstständiger Kreativdirektor und Online-Marketing-Experte sowie Sohn des bekannten Sportreporters zeigt sowohl Kenntnis gewisser ORF-Problemzonen wie Humor. Laut seiner Bewerbung (derStandard.at, Facebook) verfügt er unter andrem über folgende Qualifikationen:
- Mit bald 40 Jahren letzter nicht versorgter ORF-Sprössling.
- Selbstständige erfolgreiche Bedienung des Kakao-Automaten in der ORF-Kantine bereits im Alter von 12 Jahren.
- Bereits im frühkindlichen Alter ORF-Telefon-Seelsorge und Kummernummer bei allen Übertragungen meines Vaters (O-Ton: "Dei Vota is des greßte Oaschloch").
Wenn Alexander Wrabetz auch Humor hat, vermittelt er Robert Seeger junior als Gagwriter oder gar Stand-up-Comic zu Donnerstagnacht. (DER STANDARD, Printausgabe, 10.1.2012)