LGs OLED-TV mit 55 Zoll setzt auf Vier-Farben-Dioden

Foto: Sony

Samsung verspricht großen OLED-Fernseher für den Massenmarkt

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Sony entwickelt "echten" LED-Fernseher

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Die Elektronikkonzerne LG und Samsung haben im Rahmen der CES in Las Vegas die ersten OLED-TV-Geräte mit einer Bildschirmdiagonale von 55 Zoll (140 cm) vorgestellt. Damit versprechen die Hersteller die fortschrittliche Technologie in absehbarer Zeit wohnzimmertauglich zu machen. Bislang werden die farbstarken Displays vor allem in Smartphones und anderen mobilen Endgeräten verbaut. Der japanische Mitbewerber Sony, der in der Vergangenheit ebenfalls stark auf OLED als Zukunftsträger setzte, trotzte den Neuvorstellungen mit einer eigenen Weiterentwicklung der LED-Screen-Technologie.

Super OLED

Samsung verspricht den ersten Fernseher mit der hauseigenen Super OLED-Technologie für den allgemeinen Handel zu produzieren. Der OLED TV misst 55 Zoll, ist nur 7,6 Millimetern tief und wiegt dabei gerade einmal 12 Kilogramm. Jedes Pixel des Full-HD-Screens leuchtet in den Primärfarben (RGB) und der Technologie entsprechend selbständig ohne Rückbeleuchtung. Den Entwicklern nach soll dies bis zu 40 Prozent kräftigere Farben gegenüber LED-Geräten ermöglichen, nicht zuletzt erlaubt OLED die Darstellung von echtem Schwarz. Im Vergleich zu Fernsehern mit LED-Technologie könnten Bilder zudem 1.000 Mal schneller wiedergegeben werden, was Bewegungsschärfe bei den rasantesten Actionszenen garantiere.

Samsung will den Fernseher im zweiten Quartal 2012 auf den Markt bringen, zu welchem Preis wurde allerdings nicht bekannt gegeben.

OLED mit 4 Bit

Auch LG führt einen 55-Zoll-3D-OLED-TV ins Feld, der sogar nur 4 mm dünn ist und 7,5 kg wiegt. Im Unterschied gegenüber Konkurrenzprodukten will der Hersteller mit einer so genannten "4 Bit Farm-Pixel-Darstellung und Color Refiner" für eine natürlichere und präzisere Wiedergabe von leuchtenden, konsistenten Farben sorgen. Durch Verwendung von vier Farben (Rot, Grün, Blau und Weiß) erziel die 4 Bit Farb-Pixel-Darstellung eine höhere Farbtreue im Vergleich zum RGB-Verfahren, das andere Hersteller von OLED-TVs nutzen. Der Color Refiner gewährleiste die Farbkonsistenz für einen breiteren Blickwinkel mithilfe eines Algorithmus zur Optimierung von Farbschattierungen und -tönen. Genau wie Samsung verspricht LG eine 1.000 Mal höhere Darstellungsgeschwindigkeit als LED/LC-Displays. Der Fernseher bietet zu dem die Möglichkeit, Bilder in 3D wiederzugeben. Dafür sind entsprechende Polarisationsbrillen notwendig. LG nennt keine Angaben zur Markteinführung. 

Quad-HD

Gleichzeitig stellte LG einen LCD-Fernseher mit 84 Zoll großer Bildschirmdiagonale vor, der mit 8 Millionen Bildpunkten auflöst. Der 3D UD TV stellt damit viermal mehr Pixel (3840x2160) als herkömmliche Full HD-Fernseher dar. Darüber hinaus können die Nutzer mit der 3D-Tiefensteuerung die 3D-Darstellung individuell anpassen. 3D Sound Zooming biete dazu ein dreidimensionales Klangerlebnis, das an die Qualität von Heimkinosystemen herankomme.

Crystal LED

Sony sprang zumindest dieses Jahr nicht auf den OLED-Trend auf. Dafür stellte der Konzern einen Prototypen basierend auf des eigens entwickelten "Crystal LED Display" mit 55 Zoll vor. Der Fernseher verfüge über das erste selbst leuchtende Display, das LED als Lichtquelle nutzt. Normalerweise werde das Display von LEDs im Rahmen oder auf der Rückseite des TV-Geräts angestrahlt. Bei dem Prototypen von Sony leuchtet das Display von allein – mit den Dioden als Lichtquelle. Das "Crystal LED Display“ nutzt für jedes einzelne Pixel kleinste LE-Dioden – jeweils in den Farben Rot, Grün und Blau (RGB). Das sind insgesamt rund sechs Millionen Dioden für einen Full HD Fernseher. Die RGB LED sind als Lichtquelle direkt auf der Vorderseite des Displays angebracht. So wird das abstrahlende Licht optimal genutzt.

Die Bilder böten einen deutlich höheren Kontrast. Die Skala der darstellbaren Farben ist größer im Vergleich zu herkömmlichen LC-LED-Displays. Die Reaktionszeit des Fernseherssei ebenfalls deutlich kürzer. Außerdem sei die Bildqualität mit der neuen Technologie nicht mehr abhängig vom Blickwinkel. Das im Rahmen der CES gezeigte Modell verfüge über rund 3,5-mal mehr Kontrast bei hellem Umgebungslicht von rund 100 Lux. Die Farbskala sei rund 1,4-mal größer und die Reaktionsgeschwindigkeit des Displays rund 10-mal höher als bei den BRAVIA LCD-Fernsehern, die Sony im Jahr 2011 auf den Markt gebracht hat. Anwendungsmöglichkeiten für die neue Technologie sieht Sony sowohl im Professional- als auch im Consumer-Bereich, da sich die Technologie besonders für große Fernseher eigne. Die Entwicklung des "Crystal LED Display" wird parallel zu der von OLED Displays vorangetrieben, OLED sei damit auch für Sony weiterhin ein Thema.

Update 11:58 Uhr: Angaben zum Marktstart des Samsung OLED TV