Benin-Stadt - Bei Zusammenstößen zwischen Muslimen und Christen im Süden Nigerias sind mindestens fünf Menschen getötet worden. Nicht identifizierte Angreifer brannten am Dienstag Teile einer alten Moschee in der Stadt Benin nieder und verwüsteten einen neuen Teil des Gebäudekomplexes, wie eine Vertreterin des nigerianischen Roten Kreuzes im Bundesstaat Edo mitteilte. Augenzeugen berichteten, eine angrenzende islamische Schule sei niedergebrannt worden. Überdies seien seit dem Beginn der Gewalt am Montag mehr als 10.000 Menschen vertrieben worden.

Die Gewalt war bei einem landesweiten Generalstreik gegen steigende Benzinpreise am Montag eskaliert. Die Lage in Nigeria ist derzeit äußerst angespannt, seit bei mehreren Angriffen der radikalislamischen Sekte Boko Haram auf Christen im Norden des Landes seit den Weihnachtstagen Dutzende Menschen getötet wurden.

Nigeria ist mit 160 Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste Staat Afrikas. Der Norden des westafrikanischen Landes ist mehrheitlich von Muslimen bewohnt, während im ölreichen Süden die Christen in der Mehrheit sind. Aus Angst vor Vergeltungsangriffen flohen nach Angaben muslimischer Organisationen mittlerweile erste muslimische Bewohner aus dem südlichen Niger-Delta. (APA)