Link: ZiB 2 in der ORF-TVThek

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Die ZiB 2 berichtete am Montagabend von einem Kuriosum, vom No-Pants-Day. An diesem Tag lassen Unerschrockene ihre Hosen herunter, gehen ohne eine solche aus dem Haus und fahren nur mit Unterhosen bekleidet zur Arbeit. Erfunden wurde der Keine-Hosen-Tag in den USA, heuer erreichte er via Portugal Europa. Simpler Zweck der Übung ist es, seine Mitmenschen damit zum Lachen zu bringen.

In Österreich hat sich dieser Tag noch nicht etabliert, aber wir haben Politiker, die uns lachen machen, das ganze Jahr. Etwa Bundeskanzler Werner Faymann, der stets in einem Tonfall spricht, in dem andere ihr Muttertagsgedicht aufsagen. Am No-Pants-Day gab er Armin Wolf in der ZiB 2 ein Interview.

Auf Fragen bezüglich neuer Steuern sprach Faymann bildhaft von "Spielräumen, die es zu nutzen gelte". Kein Kindergartenkind würde ihm da widersprechen.

Wegen fragwürdiger Inseratenvergaben hat die FPÖ gegen Faymann und Medienstaatssekretär Josef Ostermayer eine Anzeige eingebracht - ob er im Falle einer Anklage zurücktreten würde, wollte Wolf wissen. "Ich gehe davon aus, dass diese Anzeige von der FPÖ gewissenhaft geprüft wird", antwortete Faymann leutselig. Da wünschen wir ihm aber alles, alles Gute für den Fall, dass die FPÖ die von ihr eingebrachte Anzeige gleich selbst prüft.

Ähnlich humorvoll behandelte er Fragen nach seinem in Umfragen scheints nicht vorhandenen Kanzlerbonus oder bezüglich der Kritik an der Bestellung von Nikolaus Pelinka als Alexander Wrabetz' Bürochef. Ob Faymann das Interview behost oder unbehost bestritt, bleibt das Geheimnis des Kameramanns. (Karl Fluch/DER STANDARD, Printausgabe, 11.1.2012)